Zum Vorposter:
ad 1) Hier wurde niemals behauptet, dass ein Doktortitel irgendwie dabei helfen sollte, schneller in einem Unternehmen produktiv zu sein, oder besser seinen Job zu machen. Er kann sich aber im Laufe des Berufslebens auszahlen, wo es schon lange nicht mehr ums produktiv werden geht. Apropos auszahlen: Dass man als Promovierter in Führungspositionen mehr Geld verdient, lässt sich nur schwer in Abrede stellen.
ad 3) Naja, in den meisten Promotionsordnungen ist ein "gut" die Voraussetzung für die Promotion. Das macht es schon rechnerisch schwierig für Leute, welche unterdurchschnittlich sind.
ad 4) Hast du in den 5 Jahren als Berater jedesmal evtentuelle Titel deiner Kunden grosszügig übergangen? Das würde von einer Geringschätzung der Leistungen anderer Menschen zeugen, und wird von manchen auch so aufgefasst. By the way, die Unterstellung, dass man als Doktorand nicht aus der Praxis kommen kann, ist Unsinn. Ich habe selbst in der Industrie promoviert und arbeite dort auch weiterhin. Da ist es ganz normal, dass Menschen sich mit Titel anreden. Niemand würde dort zu einem promovierten Vorstand gehen und den mal eben ganz lässig ohne Titel anreden. Das ganze Unterschicht-Gedöns ist einfach nur Polemik.
Interessant finde ich die Aussage, dass oft ganz per Zufall rauskommt, dass einer deiner Mitarbeiter einen Doktortitel hat. Da stellt sich mir die Frage, wieviel du von deinen Mitarbeitern weisst: Wie ist das denn: Schreiben die das nicht in ihren Lebenslauf rein, oder kennst du den gar nicht? Ich denke jede wirkliche Fürhungskraft weiss, was ihre Mitarbeiter so in ihrem Leben gemacht haben. Da ist für so einen "Zufall" nicht mehr viel Platz, genauso wissen die Mitarbeiter selbst untereinander, was der einzelne gemacht hat.
Meine Erfahrungen mit der Beraterbranche
sind, dass sich im Tagessatz für einen Berater ein Doktortitel ganz ordentlich niederschlägt, und schon deswegen auf seiner Visitenkarte geführt wird. Die hast du auch noch nie gesehen oder?
Es ist immer leicht, jemanden Praxisferne, Blauäugigkeit usw. zu unterstellen. Es bleiben aber halt Unterstellungen: Genauso, wie dass Doktoranden sich kein Bein ausreissen. Nein, Veröffentlichungen schreiben sich von ganz alleine, Studenten betreuen kostet keine Zeit, und es ist ja sooo einfach, mal eben was wissenschaftliche Innovatives zu machen. Alles ruhiger Studienbetrieb nicht? Das sagen zumeist Menschen, die selbst nie in der Situation waren, und die Uni eben nur als Student kennengelernt haben.
Es gibt ja auch keine Menschen, die eine Promotion NEBEN dem Beruf machen, oder? Davon sind die meisten schon erfolgreich, und machen das trotzdem? Hier könnte man sich durchaus die Frage stellen, warum die den ganzen Stress auf sich nehmen und massig Freizeit und Energie opfern?
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