Bewußt die persönliche/berufliche Vergangenheit des Interviewers in den Mittelpunkt des Gesprächs rücken...?? Wow, das ist ja mal ein ganz neuer Vorschlag. Darauf wäre ich gar nicht gekommen.
Also: Der Interviewer sitzt dort nicht als Person (Herr Müller), sondern in einer Funktion (als HR-Vertreter des Unternehmens). In dieser Funktion beantwortet er Deine Fragen, und zwar so sachlich und informativ wie möglich und angemessen. Er hält sich dabei an die Regeln des Unternehmens hinsichtlich seiner Rolle. Er erfüllt einen Auftrag. Er ist das Aushängeschild der Firma gegenüber den Bewerbern.
Aus dieser Beschreibung sollte deutlich werden, dass eine Bezugnahme auf persönliche Merkmale des Interviewers völlig am Thema des Gesprächs vorbei gehen und die Rolle des Interviewers in Frage stellen. Es geht dich überhaupt nichts an, was der Interviewer mal gemacht hat, womit er sein Geld verdient hat und wie es ihm dort gefallen hat. Ich würde als Interviewer sehr irritiert auf eine solche Frage reagieren und daraus schließen, dass der Bewerber ein offizielles, professionelles Bewerbungsgespräch mit einer Kaffeerunde unter guten Freunden verwechselt.
Das einzige, was ich mir in dieser Richtung vorstellen könnte, wäre die Frage "Ich hätte eine persönliche Frage an Sie: Gibt es Eigenschaften, die Sie selbst an diesem Unternehmen besonders schätzen?". Der Interviewer kann dann selbst entscheiden, wie tief er in seiner privaten Vergangenheit stochern möchte.
Alles andere geht ganz klar zu weit. "Stalking" ist der richtige Ausdruck. Man möchte gar nicht wissen, was so ein Bewerber sich noch alles ergooglet hat - und wie professionell er mit diesen Informationen umgeht. Womöglich scannt er später auch seine Kollegen nach solchen Informationen ab und konfrontiert sie dann damit?
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