Lounge Gast schrieb:
Die Arbeitswelt befindet sich in einem Wandel, lebenslange
Festanstellungen sind eher die Ausnahme.
Hier hat auch keiner das Gegenteil behauptet. Arbeitgeberwechsel sind eine normale Sache. Das wurde nie in Frage gestellt. Hier gibt es aber schon die relativ kuriose Behauptung, dass Wechsel alle 1,5 Jahre voellig normal und erwuenscht sind und das Zeitvertraege eine feine Sache sind. Das sollte man schon mal hinterfragen - der gesunde Menschenverstand reicht im Grunde aus, um die Gefahren solcher Aussagen zu sehen.
Wer weiß, was in 10,
20 oder 30 Jahren ist? Führt der demographische Wandel zu
einem Arbeitskräftemangel?
Ein Arbeitkraeftemangel wird nicht alle Probleme loesen. Unternehmen wie unseres (mit massivem Bedarf) holen sich Arbeitskraefte ueber Off Shoring. Wenn es sein muss, wird einfach weniger Business gemacht. Lieber das, als willkuerlich unqualifizierte Leute einzustellen, die hohen Schaden anrichten und die Qualitaet senken. Die Anforderungen werden also weiter hoch bleiben, auch wenn sich einige Dinge in Zukunft aendern. (Wir stellen uebrigens nur unbfristet ein)
Ich bleibe dabei: 10 Jahre im gleichen Unternehmen macht
einen für andere uninteressant, da man dann viel zu sehr
"SAP" oder "Bosch" oder "Telekom" verinnerlicht hat.
Und ich bleibe dabei: Wenn jemand 10 Jahre bei Bosch war und dort mehrere Befoerderungen und Rollenwechsel durch hat - am besten mit internationaler Komponente - dann ist das ein prima Profil. Schliesslich ist ein Konzern nicht gleich Konzern. Wir reden hier von ueber 100.000 Mitarbeitern weltweit mit einer Unzahl von Abteilungen und Sparten. In der Branche ist eine Fuehrungskraft aus diesem Konzern ein dicker Fisch im Netz und wird ueberall mit Handkuss genommen.
Außerdem
besteht dann in der Tat irgendwann eine Abhänigkeit vom
Arbeitgeber.
Das hast du schon mehrmals behauptet und nicht mit Argumenten untermauert. Also wo liegt diese Abhaenigkeit?
Befristeter Angestellter: hired to be fired - Muss nach 2 Jahren gehen, wird kaum gefoerdert und hat von vorn herein keine Chance auf eine Fuehrungsposition ... es sei denn, der AG erbarmt sich und uebernimmt ihn dauerhaft.
Unbefristet: Kann gehn wann er will und hat alle Chancen von vorn herein - hat zu dem die Moeglichkeit sich ein privates Leben aufzubauen.
Aber wer diskutiert hier eigentlich? Studenten, Absolventen,
Berufsanfänger.
Berater, seit 6 Jahren im Job - und jetzt sag mal was dich qualifiziert. Es ist mir im Grunde auch egal, ob du Student bist oder Abiturient. Wenn deine Aussagen stichhaltig sind, dann glaube ich dir alles. Davon habe ich aber noch nichts gesehen. Deine Aussagen basieren auf der These, dass angeblich heute alles ganz anders ist und es gibt deshalb keine Regeln mehr. Das ist ziemlich absurd. Soweit ich das sehen kann, kaufen die Leute immer noch Autos und Moebel wie immer. Das heisst, dass sich grundsaetzlich nicht viel geaendert hat. Es muss auch weiter Arbeitskraefte geben, die dafuer sorgen, dass ich das Zeug kaufen kann. Und bei Audi und BMW werden weiter Spezialisten und Fuehrungskraefte gebraucht, die mir das naechste Auto bauen koennen (von mir aus auch mit Elektroantrieb). Man kann sicher keine komplexe Struktur bauen, mit Fach und Fuehrungskraeften die alle 1,5 Jahre weg sind. Denk doch mal nach - warum sollte man das in Zukunft anders sehen?
Wer weiß, ob diese "Regeln" für uns in Zukunft immer noch gelten.
Ja sicher. Waehrend des .COM Booms um 2000 hat man auch behauptet, dass sich alles aendert und alle Regeln sind jetzt obsolet. Geschaeftsidee? Nicht mehr noetig. Finanzierung? Belanglos. Qualifizierte Mitarbeiter? Brauchen wir nicht - wir brauchen "High Potentials".
Am Ende blieb alles wie es ist, nur eben auf einem niedrigeren Niveau mit Befristung, Zeitarbeit und Praktikantenschwemme. Das sind nichts weiter als Notnaegel. Es gibt einen mehrschichtigen Arbeitsmarkt mit unbefristeten Vertraegen und dem Rest. Niemand begibt sich freiwillig in Befristung... dachte ich zumindest bis jetzt.
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