Senior Manager und jetzt?
Hallo zusammen,
ich werde im Oktober zum SM im Advisory bei einer Big4 befördert. Natürlich freue ich mich wahnsinnig über den Erfolg, schließlich hat der ganze Beförderungsprozess viel Zeit und Mühen gekostet. Allerdings stellt sich nun die Frage, wie es mit der Karriere weitergeht und der Thread liefert mir hoffentlich ein paar Impulse und Ideen zu meinen bisherigen Gedanken:
Partner Track
Das wäre die offensichtlichste Idee. Ich habe weiterhin sehr viel Spaß in der Beratung und konnte in den letzten Monaten größere Vertriebserfolge verzeichnen. Zudem sorgt mein internes Netzwerk für eine gut laufende Pipeline an Aufträgen. Allerdings hat die Sache auch einen Haken: Der ganze Prozess ist sehr politisch und viele Variablen können nur bedingt gesteuert werden (Wirtschaftsklima, Beliebtheit, Themenwahl und Zeitpunkt). Für mich momentan die beste Kombination aus Gehalt, Lernkurve und späteren Karriereoptionen.
Director/Partner in Boutique Beratung
Durch Projekteinsätze habe ich solide Kontakte der Geschäftsleitung kleinerer Beratungen (30 - 50 Berater). Diese wachsen gut und sind händeringend auf der Suche nach qualifizierten Personal. Das Gehalt ist - vermutlich - nicht vergleichbar, dafür hat man mehr unternehmerische Freiheiten. Jedoch schränkt man sich in der weiteren Karriere etwas ein.
Wechsel in die Industrie
Ich habe meine Karriere im Konzern angefangen und bin erst als Manager zu den Big4 gekommen. Die Überlegung wäre nun, ein bis zwei Jahre als SM zu arbeiten und dann auf Kundenseite zu wechseln, idealerweise mit einem Hierarchiesprung. Allerdings kommt mir die Konzernkarriere sehr langweilig vor. Zudem geht man langsam auf die 40, ist in Bezug auf sein Aufgabengebiet eingeschränkt und vermutlich ist der Abteilungsleiterposten dann die letzte Position vor der Rente ...
Selbstständigkeit als Freelancer / Interim-Manager
Das wäre sicher die Option mit den höchsten Maß an Flexibilität. Allerdings fehlt mir etwas der finanzielle Anreiz, gerade wenn man das Risiko einkalkuliert. Ein guter Freelancer macht Umsätze im Bereich 150k - 220k€ p. a. Diese sind natürlich gedeckelt, wenn man Einzelkämpfer ist.
CFO im Portfolio Unternehmen (Mittelstand / KMU)
Diesen Karriereweg finde ich sehr spannend, bietet er doch eine hohe Lernkurve und vermutlich ein sehr attraktives Einkommen. Ich vermute, neben den fachlichen Anforderungen, muss man auch den nötigen Stallgeruch mitbringen (T1 Erfahrung, Promotion). Dieser fehlt mir und kann zum Stolperstein werden. Eher eine Position für "gestandene" Interim-Manager und Ex-Topmanager.
Welche Kriterien wären mit wichtig? In erster Linie eine beständige Lernkurve und Flexibilität bei den Karriereoptionen sowie die Möglichkeit sich ein gefragtes Profil aufzubauen. Dafür kann ich kurz-mittelfristig auf hohe Gehaltssprünge verzichten. Außerdem möchte ich mich nicht Karriere-technisch in eine Sachgasse manövrieren.
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