Ich lebe irgendwie von Jahr zu Jahr.
Also ich habe einen "sicheren" Job, bin seit x Jahren bei der gleichen Firma und dennoch ändert sich es sich oftmals und wird dann doch irgendwie ganz anders als man dachte.
Mittlerweile habe ich mich von dem "so und so will/wünsche ich mir das in 5/10/20 Jahren" getrennt und schaue eher, dass es mir im Hier und Jetzt gut geht. Ich lasse es viel mehr auf mich zu kommen.
Worum ich mich schon kümmere ist ein adäquates finanzielles Polster, ich schmeiss mit der Knete auch nicht um mich, aber ich spar mir auch nichts mehr "vom Mund ab". Wenn ich Lust auf geil Essen gehe habe, dann mache ich das. Wenn ich denke, dass ich ein neues Rennrad brauche, dann gibts das.
Würde mich eigentlich schon eher (als "deutscher Ingenieur") bezeichnen, aber die meisten irgendwie wichtigen Entscheidungen habe ich im Affekt und irgendwie recht schnell getroffen.
War lange in Deutschland, habe dann einige Jahre als Servicetechiker im Außendienst (Alles außer Europa und Australien, also viel unterwegs) gearbeitet. Aus geplanten 3 Jahren (5 hatte ich meinem damaligen Chef erzählt) sind letztendlich knappe 8 geworden.
Dann wollte ich mir was in D suchen, irgendwie was wo man gut fahrradfahren kann. Nach all den Jahren auch was ohne Schichtdienst, Knete war mir nicht soooo wichtig, verdient hatte ich bis dato gut.
Tja, und dann kam jemand mit Südamerika um die Ecke, 4-x Jahre. Naja, was soll sich sagen, ich habs gerade warm.
Einzige Bedingung war, das habe ich auch so mit meinem Chef kommuniziert: 40h in der Woche gibts, ich mache hier nicht den 80h/Woche Expat. Naja, hands up, es werden schon mal 45h, dafür machts aber auch viel Spaß und ich habe extrem viele Freiheiten.
Was kommt in 3 Jahren, was in 5 oder gar 10 ? Ich habe keine Ahnung, mittlerweile habe ich aber auch keine "Angst" mehr. Ich werde etwas finden, das ich gut kann, das mir Spaß macht und bei dem ich zumindest so gut bezahlt werde, dass ich davon meinen Lebensstandard bestreiten kann.
Ich haste im Heute nicht mehr dem Morgen hinterher und buckel mir einen ab, damit ich mit 50 dann nichts mehr zu schaffen habe. Was nen Quatsch.
Wer weiß, obs mir in 10 Jahren noch so gut geht wie heute?
Ich habe Anfang 20 ein 180PS-Motorrad gekauft, war viel unterwegs und habe in meiner "Hochzeit" rund 10000€/Jahr in das Hobby gesteckt. Letztendlich habe ich fürs Motorradfahren gelebt. Mit nun Mitte 30 halte ich jeden Cent davon für gut angelegt.
Investiert in Bildung/Können, legt euch was zurück für schwere Zeiten und dann leben und nicht zu viel nachdenken.
Würde ich mir wünschen irgendwas anders gemacht zu haben: Klar, einige Dinge (Apple-Aktien gekauft haben), aber hey, ändern kann ich an der Vergangenheit eh nichts mehr.
Ach ja, bissi mehr Haare würde ich mir schon wünschen,....
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