WiWi Gast schrieb am 17.01.2019:
Wenn du auf Basis irgendeines Medians folgerst, dass du persönlich nun nach der Promotion 10k mehr kriegst, hast du bei der Promotion aber wenig gelernt. Wenn es wirklich so sein sollte, dass Promotionsleute mehr kriegen, liegt es vielleicht daran, dass sehr ehrgeizige Leute eher mal promovieren und sehr ehrgeizige Leute es auch eher schaffen, viel zu verdienen.
Nein, es liegt daran, dass du mit der Promotion die Fähigkeit nachweisen kannst, ein Projekt (deine Diss) in angemessener Zeit selbstständig zu managen. Die Fähigkeit wird in nahezu jedem Unternehmen für leitende Positionen gebraucht. Natürlich kann man sich das auch anders beibringen, aber bei Promovierten fragt erst garkeiner danach, ob sie Dinge eigenständig bearbeiten können.
Wie oben dargelegt, gibt es karrieretechnisch keinen Vorteil. Es gibt keine Stelle, die eine Promotion erfordert. Der Kollege, der diese gewagte Behauptung aufgestellt hat, konnte sie hier auch mit keiner einzigen Stellenanzeige belegen.
Doch, es gab sie zumindest mal, davon weiß ich. In meiner Heimat wurden zwei Geschäftsführerstellen mit Bedingung Promotion von zwei großen Mittelständlern ausgeschrieben. Auch für akademische Spitzenpositionen ist die Promotion i.d.R. Voraussetzung, aber darum ging es ja hier nicht. Wenn ich mir die Vorstandsvorsitzenden der DAX-Unternehmen ansehe, dann sehe ich auch eine große Zahl an Promotionen. All das ergibt schon ein gewisses Bild, belegen kann ich es allerdings nicht. Liegt aber vermutlich auch daran, dass man derartige Stellenausschreibungen eher selten im Internet findet.
PS: warum schaffen eine Promotion nur die besten? Bei uns sind nach dem Master die, die keinen Job gefunden haben, an der Uni geblieben, um es nach ein paar Jahren Promotion dann nochmal neu versuchen zu können. In der UB machen viele in 1-2 Jahren Lesve die Promotion. Die Leute beschreiben das wie einen langen Urlaub. Ich habe noch nie gehört, dass es jemand nicht geschafft hätte. Es ist doch eine reine Fleißarbeit, 200 Seiten runterzuschreiben.
Was du hier erzählst, ist hanebüchen. Du tust (vermutlich aus persönlichem Frust) so, als sei eine Promotion nur was für perspektivlose Flachpfeifen, die keinen Bock haben zu arbeiten. Du hast mit Sicherheit niemals auch nur ansatzweise geforscht oder an einem Lehrstuhl gearbeitet, sonst wüsstest du, dass für eine rite-Promotion zwar nicht viel nötig ist (dafür brauchst du vermutlich nicht mal 200 Seiten), dass du aber, wenn du summa oder magna cum laude haben willst, dich schon auf den Hosenboden setzen musst. Das sind Promotionen, die weder in nem halben Jahr noch mit nem 6-Stunden-Tag geschrieben werden und wo schon einiges an wissenschaftlicher Leistung drinsteckt.
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