DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Aufbaustudium FortbildungUmschulung

In einen neuen Beruf umschulen – Voraussetzungen, Möglichkeiten und hilfreiche Tipps

Eine Umschulung ist häufig das Sprungbrett für eine neue Karriere. Ob Neustart und Quereinstieg in einen anderen Beruf oder berufliche Neuorientierung aus gesundheitlichen Gründen: Dank einer geförderten Umschulung steht dem Karriereschritt nichts im Wege. Einige Voraussetzungen sind aber dennoch zu erfüllen.

Umschulung: Die Aufschrift "Find your job" auf der Taste einer Computertastatur

Was ist eine Umschulung?
Die Umschulung ist im Berufsbildungsgesetz im § 1, Absatz 5 geregelt und ein Weg zur beruflichen Neuorientierung. Anders als bei einer Weiterbildung ist es bei einer Umschulung nicht das Ziel, die vorhandenen Kenntnisse aus dem eigenen Fachbereich zu verbessern. Umschüler erwerben vielmehr neue Voraussetzungen und Kompetenzen für den Wechsel in einen anderen Beruf.

Viele Umschulungsmaßnahmen werden von der Arbeitsagentur, den Jobcentern oder der Deutschen Rentenversicherung gefördert und finanziert. Sie dauern, je nach Vorbildung des Berufstätigen, bis zu zwei Jahre. Umschulungen finden schulisch oder dual (überbetrieblich oder betrieblich) statt. Zusätzlich müssen die Schüler diverse Praktika absolvieren.

Folgende Arten von Umschulungsmaßnahmen gibt es:

  1. Die schulische Umschulung:
    Bei der schulischen Umschulungsmaßnahme findet die Ausbildung in einer Berufsschule oder Berufsfachschule statt. Neben dem theoretischen Unterricht sind Praktika ebenfalls Bestandteil der schulischen Umschulung.
     
  2. Die betriebliche Umschulung:
    Eine betriebliche Umschulungsmaßnahme setzt sich wie die klassische Umschulung ebenfalls aus einem theoretischen und einem praktischen Unterrichtsteil zusammen. Der theoretische Unterricht findet in einer Berufsschule und der praktische Teil in einem Ausbildungsbetrieb statt. Bei dieser Umschulungsart profitieren die Umschüler außerdem von einem festen Ausbildungsgehalt.
     
  3. Die überbetriebliche Umschulung:
    Sowohl den theoretischen als auch den praktischen Unterricht übernehmen bei der überbetrieblichen Umschulung zumeist private Bildungsträger. Auch Praktika sind häufig Teil der Ausbildung. Im Vergleich zu den beiden anderen Umschulungsarten ist diese Umschulungsmaßnahme die teuerste. Sie wird häufig von der Arbeitsagentur oder einem anderen Leistungsträger finanziell gefördert.

Interessierte Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, Umschulungen in Vollzeit und Teilzeit zu absolvieren. Das Teilzeit-Modell ist vor allem für Elternteile geeignet, die Kinderbetreuung und Berufswechsel vereinbaren müssen.

Am Ende ihrer Umschulung legen die Umschüler eine Prüfung ab, um den gewünschten Berufsabschluss zu erwerben. Die Prüfung findet vor der zuständigen Kammer, zum Beispiel der Industrie- und Handelskammer, statt.
 

Welche Voraussetzungen sind für eine geförderte Umschulung zu erfüllen?
Eine Umschulung wird von der Arbeitsagentur nur dann finanziell unterstützt wird, wenn diese die Maßnahme als notwendig erachtet. Der grundsätzliche Zweck einer Umschulung liegt darin, den Antragsteller wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren oder eine drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden.

Dafür gelten folgende Voraussetzungen:

Darüber hinaus berücksichtigt die Agentur für Arbeit unter Umständen auch persönliche Gründe. Wer beispielsweise seinen ursprünglich erlernten Beruf aus physischen oder psychischen Gründen nicht mehr ausüben kann, kann dies als Begründung für eine Umschulung vorbringen.
 

Was sind die häufigsten Gründe für Umschulungen?
Die Gründe sind vielfältig, warum Menschen beruflich einen neuen Weg einschlagen. Folgende Gründe werden besonders häufig genannt:

  1. Veränderter Arbeitsmarkt
    Viele Arbeitnehmer stehen vor dem Problem, dass ihre erlernten Berufe in der heutigen digitalen Welt weniger gefragt sind als noch vor einigen Jahren. Auf der anderen Seite gibt es in vielen Berufen bereits heute einen deutlichen Fachkräftemangel. Vor allem bei den Pflegeberufen und in der IT-Branche ist die Fachkräftesituation seit Jahren angespannt. In beiden Bereichen werden auch in Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte gebraucht. Wer auf der Suche nach einem zukunftsfähigen Beruf ist, kann also darüber nachdenken, in diese oder andere Zukunftsberufe umzuschulen.
     
  2. Unzufriedenheit im Job
    Nicht immer bereitet der eigene Job Freude. Wird die Unzufriedenheit jedoch so groß, dass jemand sich praktisch zur Arbeitsstelle quälen muss, sollten Betroffene eine Umschulung in Erwägung ziehen. Möglicherweise dauert das eigene Berufsleben noch mehrere Jahrzehnte und diese möchte schließlich niemand in permanenter Unzufriedenheit verbringen.
     
  3. Psychische oder körperliche Erkrankungen
    Bei einigen Arbeitnehmern können körperliche oder/und psychische Erkrankungen dazu führen, dass sie sich beruflich umorientieren müssen. Auch für sie kommt eine Umschulung in einen neuen Beruf in Frage. Dies gilt besonders für handwerkliche Berufe. So kann zum Beispiel ein Fliesenleger, der nicht mehr auf seinen Knien arbeiten kann, seinen Beruf folglich nicht mehr ausüben. Ähnliches gilt für Arbeitnehmer, die an einem Burnout erkrankt sind. Können die Beschäftigten nach ihrer Genesung nicht in ihren alten Beruf zurückkehren, bietet ihnen eine Umschulung die Möglichkeit, in einem anderen Berufszweig Fuß zu fassen.
     
  4. Nach Beendigung der Elternzeit
    Nach wie vor kümmern sich in Deutschland überwiegend die Frauen um die Kinderbetreuung. Nach der Geburt ihres Kindes zieht sich eine Frau beruflich zurück. Kann sie nach Beendigung der Elternzeit in ihrem ursprünglichen Beruf nicht in Teilzeit arbeiten, kann eine Umschulung in einen anderen Beruf für sie eine Lösung sein.
     
  5. Arbeitslosigkeit
    Auch wer arbeitslos ist und einen Weg sucht, aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen, kann bei der Arbeitsagentur oder dem zuständigen Jobcenter eine geförderte Umschulung beantragen.
     

Drei abschließende Tipps zum Thema Umschulung
Neben den formellen Voraussetzungen und Informationen, die es zu beachten gilt, sollten Interessierte außerdem folgende Ratschläge zur Umschulung beherzigen:

Im Forum zu Umschulung

8 Kommentare

Zweitstudium interdisziplinär

hamburgerinbayern

Uni Bayreuth Philosophy and Economics im Master ist tougher als ein BWL Bachelor. Wäre jetzt nicht die beste Empfehlung, um zu chillen, aber interessant ist der Master sicherlich.

5 Kommentare

Bachelor Informatik nach Master Bwl

WiWi Gast

ich studiere nach absolvierten bsc und msc bwl nun einen bsc in winfo...mehr als 1/3 wurde aus meinem bsc bwl anerkannt sodass ich mich jetzt ausschliesslich auf die info module konzentrieren kann. ma ...

6 Kommentare

Berufsbegleitender Nicht-Konsekutiver Master in Biologie

WiWi Gast

Wie soll das denn funktionieren? Die Biologie-Master die ich kenne, sind oft sehr forschungsorientiert, heißt: man bearbeitet selbstständig Projekte in verschiedenen Arbeitsgruppen, nach den eigenen ...

4 Kommentare

Zweites Studium nach Jura?

WiWi Gast

Würde an deiner Stelle vielleicht eher noch was in Wirtschaftsinformatik machen und dann Richtung Legal Tech, Datenschutz usw gehen. Aber BWL ist natürlich auch nicht schlecht um eventuell m&a mit Fok ...

22 Kommentare

schlechter FH Ing. Bachelor! Wie noch Karriere machen?

WiWi Gast

Ich hab mit Master ein Einstiegsgehalt von 40k.

4 Kommentare

Hochschulzertifikat nutzen?

WiWi Gast

Welche 2 Abschlüsse hast du? Und im welchem Bereich arbeitest du?

3 Kommentare

Zweitstudium Jura nach BWL Master?

WiWi Gast

1+ WiWi Gast schrieb am 16.03.2021: ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Umschulung

Weiteres zum Thema Aufbaustudium Fortbildung

Bundesweites IHK-Weiterbildungsportal-WIS Führungskräfte

Bundesweites IHK-Weiterbildungsportal »wis.ihk.de« für Führungskräfte

Das Weiterbildungsportal WIS informiert zur beruflichen Weiterbildung der IHK-Organisation für Fach- und Führungskräfte. Es bietet eine bundesweite Weiterbildungsdatenbank zu Veranstaltungen, zu IHK-Weiterbildungsabschlüssen und zu Profilen und Weiterbildungsangeboten von Trainern und Dozenten.

Weiterbildungsratgeber: Eine rote Tür mit weißer Schrift für einen Raum mit der Beschriftung: Schulungsraum.

der-weiterbildungsratgeber.de - Servicetelefon zur Weiterbildung

Der Telefonservice zur Weiterbildungsberatung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wird seit dem 1. Januar 2017 dauerhaft angeboten. Unter der Nummer 030 2017 90 90 gibt es an Werktagen zwischen 10 und 17 Uhr eine bundesweite Beratung zu allen Fragen rund um die Weiterbildung.

Ein Werbeplakat mit einer jungen Frau und der Schrift "Meine Karriereleiter bau ich lieber selbst".

Abi, Uni, Chefetage? - Fachkräfte mit Fortbildung machen Akademikern Konkurrenz

Wer Karriere machen will, muss nicht unbedingt studieren. Fachkräfte mit einer beruflichen Weiterbildung wie beispielsweise dem Meister oder Fachwirt liegen beim Einkommen, der Führungsverantwortung und den Arbeitsmarktperspektiven mit den Hochschulabsolventen oft gleichauf. „Berufliche Fortbildung lohnt sich“, lautet entsprechend das Fazit einer aktuellen DIHK-Studie.

Ein Werbeplakat für das Sprachzentrum in Berlin mit verschiedenen Städtenamen z.B.Sydney und Fortbildungsarten z.B.Praktikum.

bildungspraemie.info - Online-Portal zur Bildungsprämie

Mit der Bildungsprämie beteiligt sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung an der Hälfte der Kosten für die berufliche Weiterbildung bis zu einem Wert von maximal 500 Euro im Jahr. Gefördert werden Erwerbstätige, die das 25. Lebensjahr vollendet haben und über ein Jahreseinkommen von bis zu 20.000 Euro verfügen.

Ein Geldgeber von einem Venture Capital oder Private Equity Unternehmen finanziert ein Start-Up Unternehmen.

Große Nachfrage nach der Bildungsprämie

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verlängert die Laufzeit der 2. Förderphase der Bildungsprämie bis zum 30. Juni 2014. Seit Dezember 2008 gaben die Bildungsprämienberatungsstellen rund 230.000 Prämiengutscheine an Weiterbildungsinteressierte aus. Mit der Bildungsprämie fördert das BMBF die individuelle berufliche Weiterbildung.

Geldscheine 100 Euro und 50 Euro

Wirtschaftsstudium wird als Weiterbildung von Unternehmen gerne gefördert

Viele deutsche Unternehmen investiert in Mitarbeiter, die parallel zu ihrer Berufstätigkeit einen Hochschulabschluss erwerben und unterstützen Studierende bei ihrer Abschluss- oder Doktorarbeit. Am häufigsten profitieren die ökonomischen Fakultäten von den Zuwendungen der Betriebe - rund jedes zweite dieser Unternehmen fördert die Betriebs- und Volkswirtschaftslehre.

Datenbank Weiterbildung KURSNET

Weiterbildungsdatenbank »KURSNET«

Die Datenbank für Aus- und Weiterbildung der Bundesagentur für Arbeit ist die größte Datenbank dieser Art in Deutschland.

Beliebtes zum Thema Karriere

Führungseigenschaften: Kompass mit Deutschlandfahne und Manager.

Weltspitze: Deutsche Top-Manager am zukunftsfähigsten

Die Mehrheit von Investoren bewertet deutsche Top-Manager als geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen. In keinem anderen Land ist das Vertrauen der Investoren in die Führungskräfte größer. In China dagegen glauben 82 Prozent der Investoren nicht an die Zukunftsfähigkeit der Manager. In den USA bezweifeln dies immerhin 70 Prozent, so das Ergebnis einer Management-Studie der Personalberatung Korn-Ferry.

Das Foto zeigt den Open Water Schwimmer Thomas Lurz im Porttrait.

Leidenschaft für den Erfolg – Interview mit Rekord-Weltmeister Thomas Lurz

Thomas Lurz ist 12-facher Rekord-Weltmeister mit zwei Olympiamedaillen. Über mehr als 10 Jahre galt er als bester Freiwasserschwimmer der Welt. Parallel dazu ist er Redner, Coach und Autor. Wie gelingt so eine Traumkarriere? Mit WiWi-TReFF hat er über die Erfolgsfaktoren seiner Doppelkarriere gesprochen.

CFA-Prüfung zum Chartered Financial Analyst

Chartered Financial Analyst: Rekord von über 250.000 CFA-Prüfungen

Die Nachfrage nach der Chartered Financial Analyst (CFA) Qualifikation erreicht im Juni 2019 einen neuen Höchststand. Die Zahl der weltweiten Anmeldungen zu CFA-Prüfungen stieg im Vorjahresvergleich um 11 Prozent, gibt CFA Institute, der führende globale Berufsverband für die Investmentbranche bekannt. Besonders in den Schwellenländern wächst das Interesse an der Weiterbildung für Vermögensverwalter, Portfoliomanager, professionelle Investor und Finanzanalysten.

Drei Absolventenhüte symbolisieren die geplanten neuen Berufsabschlüsse Berufsspezialist, Berufsbachelor und Berufsmaster.

BBiG-Novelle 2020: Berufsbachelor und Berufsmaster gepant

Das Bundesbildungsministerium plant das Berufsbildungsgesetz (BBiG) mit Wirkung zum Jahr 2020 anzupassen. Ziel ist es, dadurch die Berufsausbildung zu stärken. Kern der BBiG-Novelle sind die drei neuen Berufsabschlüsse "Berufsspezialist", "Berufsbachelor" und "Berufsmaster". Die Hochschulrektorenkonferenz warnt vor einer Verwechslungsgefahr mit Hochschulabschlüssen.

Karriere zum DAX-CEO: Eine junger Manager im Anzug läuft eine lange Treppe hoch.

Fast jeder zweite DAX-Chef ist Wirtschaftswissenschaftler

Die Wirtschaftswissenschaftler dominieren das Topmanagement der DAX-Unternehmen. 56 Prozent der Vorstände in MDAX-Unternehmen und 47 Prozent der Vorstände im DAX und SDAX sind Wirtschaftswissenschaftler. Von den CEOs der TecDAX-Unternehmen hat dagegen lediglich jeder dritte Wirtschaftswissenschaften studiert. Jeder fünfte Vorstandschef, der erstmals ein Unternehmen führte, war zuvor Finanzvorstand. Die CEOs waren vorher am häufigsten Unternehmensberater, wie die Lebensläufe von 170 DAX-Vorständen laut dem "Headhunter" Korn Ferry zeigen.

Jobzufriedenheit: Eine weibliche Führungskraft lacht beim Telefonieren.

Jobzufriedenheit von Führungskräften am höchsten

Führungskräfte sind häufig sehr glücklich in ihrem Job. 41,7 Prozent der Führungskräfte bezeichnen sich als "sehr zufrieden" mit ihrer Arbeit. Akademikerinnen und Akademiker sind mit 39,5 Prozent generell überdurchschnittlich zufrieden im Job. Jeder dritte Erwerbstätige ist laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mit seiner Tätigkeit "sehr zufrieden".

Das Bild zeigt passend zur Manpower-Studie "Karriereziele" einen Kompass und das Wort "Karriere"

Karriereziele 2018: Jeder Zweite wünscht sich mehr Gehalt

Aktuell machen die Deutschen ihren Job vorwiegend wegen des Geldes. Mehr Gehalt ist entsprechend der zentrale Karrierewunsch von jedem Zweiten für 2018. Wie wichtig es ist, Kenntnisse rund um die Digitalisierung aufzubauen, haben nur wenige Arbeitnehmer erkannt. 18 Prozent der Deutschen sind karrieremüde und möchten weniger arbeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt die Manpower-Studie „Karriereziele 2018“.