Was tun, wenn ein Euro-Staat vor der Pleite steht? Bislang fehlen in der Europäischen Währungsunion Regelungen für ein staatliches Insolvenzverfahren. Damit die Europäische Währungsunion künftig besser auf Situationen wie in Griechenland vorbereitet ist, hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ein umfassendes Konzept für Staatsinsolvenzen der Euroländer erarbeitet.
Die Konsumstimmung der Verbraucher muss im August einen kleinen Dämpfer hinnehmen. Das Konsumklima geht leicht zurück. Für September prognostiziert der Gesamtindikator 9,9 Punkte nach 10,1 Zählern im August. Die Konjunktur- und Einkommenserwartung, aber auch die Anschaffungsneigung erleiden Einbußen. Trotz der Einigung mit Griechenland hat sich der Abwärtstrend bei der Konjunkturerwartung mit dem dritten Rückgang in Folge verfestigt.
Nach den dramatischen Verhandlungen über die Zukunft Griechenlands ist beschlossen worden, ein neues Hilfsprogramm auf den Weg zu bringen. Was bedeutet das für die Zukunft der Eurozone insgesamt? ZEW-Präsident Fuest erläutert, was auf einen Dauerkrisenherd in Griechenland hindeutet. Vor einigen Wochen hatte der Chefökonom der ZEW mit seinem Vorschlag eines Griechenland-Solis bereits für Aufsehen gesorgt.
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung diskutiert in seinem neu vorgelegten Sondergutachten zur Griechenland-Krise Reformen für einen stabileren Euro-Raum und regt ein staatliches Insolvenzverfahren an. Das Sondergutachten trägt den Titel: „Konsequenzen aus der Griechenland-Krise für einen stabileren Euro-Raum“. Ein Mitglied des Sachverständigenrates, Peter Bofinger, hat zu wesentlichen Punkten des Sondergutachtens ein Minderheitsvotum abgegeben.
Die Arbeitsmarktlage verbessert sich, ist im Ländervergleich aber noch sehr unausgewogen. In Griechenland und Spanien wird die Arbeitslosigkeit in 2015 und 2016 voraussichtlich bei über 20 Prozent liegen. 26 der 34 OECD‑Länder verfügen bereits über landesweit geltende Mindestlohnregelungen. Bei einer höheren und ausgewogeneren Kompetenz in der Erwerbsbevölkerung ist auch die Lohnungleichheit in den Ländern geringer.
Clemens Fuest, Chef des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), fordert, den Solidaritätszuschlag in Deutschland von 5,5 auf 8 Prozent zu erhöhen. Damit soll das dritte Hilfspaket für Griechenland finanziert werden. Doch diese Forderung überzeugt nicht.
Der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Prof. Dr. Clemens Fuest fordert einen klaren Ausweis der Kosten des Griechenland Hilfspakets gegenüber den Steuerzahlern. In dem neuen Hilfsprogramm sieht er den Einstieg in die Transferunion und hält die Finanzierung dafür über einen höheren Solidaritätszuschlag von 8 statt 5,5 Prozent für denkbar.
ifo-Präsident Sinn hat die Einigung des Euro-Gipfels kritisiert. „Viele Leute glauben, dass das vorliegende Papier gut für Griechenland ist. Das ist es nicht“. „Während der Beschluss den Rest Europas viel Geld kosten wird, wird all dieses Geld nicht genügen, um die griechischen Bürger zufriedenzustellen.“ Griechenland sei zu teuer und deshalb nicht mehr wettbewerbsfähig.
Griechenland und die Euro-Gruppe haben sich darauf geeinigt, unter welchen Bedingungen über ein drittes Hilfspaket für das Land verhandelt wird. Dennis J. Snower, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, sieht aber eine langfristige Lösung noch in weiter Ferne.
Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gehen im Juli 2015 leicht zurück. Der Index fällt gegenüber dem Vormonat um 1,8 Punkte auf einen Stand von 29,7 Punkten. Der langfristige Mittelwert beträgt 24,9 Punkte. Trotz der Griechenland-Krise und den Turbulenzen an den chinesischen Finanzmärkten bleibt der Konjunkturausblick für Deutschland positiv.
Die deutsche Währungsunion zum 1. Juli 1990 war politisch zwingend und wirtschaftlich schmerzvoll. Griechenland ist ähnlich reformbedürftig wie einst die DDR. Die Krise der Europäischen Währungsunion treibt die Integration voran. Die Ökonomen des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung haben die 25 Jahre deutsche und europäische Währungsunion analysiert.
Die griechische Bevölkerung hat beim Referendum am Sonntag mehrheitlich mit „Nein“ gestimmt. Der Präsident des Kieler Institut für Weltwirtschaft Prof. Dennis J. Snower sieht in dem Referendum einen "Weckruf für alle Euro-Länder". Zwei neue Studien des Instituts untersuchen den GREXIT und den Verbleib Griechenlands im Euroraum - GREMAIN.
Die Sommerferien haben begonnen. Beim Urlaub in Polen gibt es am meisten und in der Schweiz am wenigsten für das Geld. Auch beim Urlaub in Griechenland ist die Kaufkraft des Euro höher als in Deutschland. Doch bei einer Griechenland-Reise sind aktuell einige Dinge zu beachten. Wichtig ist es, vor allem ausreichend Bargeld in kleineren Scheinen mit auf die Reise zu nehmen.
Griechenland hat bisher 325 Milliarden Euro an Krediten von den Rettungseinrichtungen der EU, dem IWF und der EZB erhalten, und doch ist die Arbeitslosenquote mehr als doppelt so hoch wie vor fünf Jahren. Die Sonderausgabe "Die griechische Tragödie" des ifo Institut für Wirtschaftsforschung München widmet sich zentralen Fragen rund um die Griechenland-Krise.
In Griechenland sind die Banken geschlossen und das Land steuert auf ein Referendum zu. Die IWF-Rate wurde nicht bedient und Griechenland steht damit vor dem Ende des Hilfsprogramms und der Staatspleite. Viele Ökonomen sehen den Grexit, ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone, kommen.
Am 7. Juni 2010 trat der Euro-Rettungsschirm in Kraft. Der Rettungsschirm sollte die Länder Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Zypern in der Finanzkrise unterstützen und den Euroraum vor den drohenden Ansteckungseffekten schützen. Fünf Jahre später zieht das Institut der deutschen Wirtschaft Köln eine vorläufige Bilanz.
ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat den Beschluss der Euro-Finanzminister zu Griechenland kritisiert. „Griechenland wurde durch den Euro zu teuer und muss nun billiger werden, um seine Wettbewerbsfähigkeit zurück zu erlangen. Das geht nur durch den Austritt aus dem Euro und die Abwertung der Drachme.“
Die beiden Krisenländer Portugal und Griechenland übten sich im Jahr 2012 in lohnpolitischer Bescheidenheit und senkten ihre Arbeitskosten deutlich. In der deutschen Industrie dagegen hat sich eine Arbeitsstunde auf 36,98 Euro stärker verteuert als bei der Konkurrenz.
Das IfW-Schuldenbarometer des Institut für Weltwirtschaft in Kiel zeigt, in welchen EU-Ländern die Staatsverschuldung langfristig noch tragfähig ist. Danach werden Griechenland und Portugal es kaum schaffen, ihre Staatsschulden in den Griff zu bekommen.
Eine Umschuldung in Griechenland würde keine nachhaltige Entlastung des Krisenlandes bringen. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung in einer neuen Untersuchung.