hallo TE.
habe den ganzen mumpiz durch (2Stex, Dr, LLM, Großkanzlei) -
ich würde dir, wenn du in eine Großkanzlei willst auf absolut jeden Fall zu den lanweiligen deutschen Staatsexamen raten. du wirst in Deutschland sonst riesen Probleme bekommen hier je durch zu starten. das gilt im grunde für JEDEN Rechtsanwaltsjob, und auch richter, Staatsanwalt, gehobene Beamtenlaufbahn etc.
Was du aber unbedingt beachten solltest:
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Jura ist hart. willst du in die Großkanzlei, musst du sehr gut sein und das ist (ich sags einfach ma gerade heraus) einfach etwas schwerer als in den meisten anderen fächern. es ist ein ziemlich lernintensives fach, trotzdem wirts du kein Prädikat mit auswendig lernen hinbekommen. du musst im grunde skills entwickeln die dir keiner richtig zeigen kann (is schwer zu erklären, aber es wirklich so, dass man die ersten 20 Klausuren (mindestens) keine Ahnung hat wieso man so verdammt schlecht ist). es ist sehr zeitintensiv gut genug für ein Prädikat zu werden. du musst sehr viel üben (Klausuren schreiben) und alles ist recht abstrakt: keine bunten bilder, keine Rechnungen, keine Tabellen etc.- die Durchfallquote ist immer noch recht hoch, wenn man bedenkt dass fast alle wenigstens ein jahr auf das erste Staatsexamen lernen. dann stehst du mit nix da. egal ob du erstes oder zweites Staatsexamen durchfällst( erstes Staatsexamen allein ist im Grunde wertlos)
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Jura ist (und bleibt) zunächst mal wenig international. sicher arbeitest du in gk international und auf englisch, aber dein Handwerkszeug ist deutsches recht. es gibt einige rechtsgebiete in denen es möglich ist tatsächlich im Ausland als dort nationaler Anwalt zu arbeiten, aber grundsätzlich gilt: du wirst dazu ausgebildet deutsche dinge in Deutschland zu machen (anders als zB strategy Consulting oder IB)
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Jura dauert ewig. die absolut kürzest mögliche zeit ist 11 semster(insgesamt für beide Staatsexamen) -und das schafft (insbesondere mit praädikat) niemand. rechne mal mit ca 7 jahren bis du fertig bist (ja, geht auch schneller, aber dann biste lieber positiv überrascht, sollte dies der fall sein). und dann sehen gk´s noch gern Dr. und LLM (ist nicht zwingend) was nochma mindestens 2 Jahre dauert
- du wirst mit Jura sehr stark festgelegt- sicher gibt es ausnahmen, aber zu 95% landen Juristen in echten Juristen berufen- also Anwalt, Beamter, rechtsabteilung etc- der übertritt ins Management, Consulting , operatives Geschäft ist eine absolute ausnahme
überleg dir das sehr gut- ich würde es im nach hinein definitiv nicht mehr machen- das einzig gute ist dass du (in der Großkanzlei) ein sehr hohes Startgehalt bekommst und dafür verglichen mit MBB und IB eher moderate Arbeitszeiten hast.
eine alternative zu deinem angedachten european law Gedöns wäre es evtl. in uk zu studieren (muss da nichtmal Jura sein) und dich dann da (nach nem traineeship) zuzulassen. dann bist du common law qualified, was dir international mehr Türen öffnet (kannst dich als deutscher Anwalt aber auch recht einfach in uk zulassen). du musst dran denken dass du als Anwalt eine Zulassung eines landes brauchst (dieser european lawyer ist eher ne not lösung und setzt glaub ich auch die Qualifikation in einem eu land voraus). wenn du also nach maastrich gehst ist dein karriereweg eher Richtung Niederlande orientiert- eine deutsche Zulassung wirst du nach dem Studium dort nicht bekommen, wohl sogar Probleme haben in das Referendariat zu kommen. ähnlich ists mit uk...
bzgl der uni: grundsätzlich ist die uni nicht so wichtig- du schreibst ja Staatsexamen, daher geht's eher um das Bundesland. wenn du dir alle Chancen offen halten willst rate ich dir zu Bayern, weil die Bayern (aber wohl nur die) das bayerische StEx besonders schätzen.ich hab an einer deustchen "elite-uni" studiert und dann beide Staatsexamen in Bayern gemacht- für Bayern war das definitiv ein Vorteil
mach bwl- geh an ne gute uni, mach 1,7- geh n semster ins Ausland und hab ne gute zwanziger zeit !!!
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