Ist Finance&Law die Zukunft?
Hallo zusammen, ich habe mir mal folgende Frage gestellt bzw. Überlegung gemacht und wollte eure Meinung dazu wissen (für alle die an Investment Banking/Asset Management/etc. intressiert sind):
Ich glaube wir sind uns alle mehr oder weniger einig, dass diese Bereiche für uns WiWis wenig zukunftsreich sind - neben klassischen Schalterstellen und Kundenberatern werden von den Großbanken ja auch massive Kürzungen in den oben genannten Bereichen durchgeführt.
Selbstverständlich wird es immer irgendwo noch Menschen brauchen aber welche Bank wird in einigen Jahren noch ganze Massen an Investmentbankern einstellen, wo es doch bereits heute beispielsweise KI-gestützte Due Diligence Programme gibt, die "automatisch" Red Flags erkennen und alles schön anschaulich nach PPT exportieren. Und wer braucht noch hunderte oder tausende verschiedene Fondsanbieter/Asset Manager mit ganzen Investmentteams hinten dran, wenn mir ein Robo-Advisor für 0.1% Gebühren eine exakt auf mich zugeschnittene ETF-Strategie bietet und das gesamte Rebalancing übernimmt. Nocheinmal - versteht mich nicht falsch - ich glaube nicht, dass alles komplett automatisiert funktioniert aber eben dass es gerade in diesen Bereichen zu sehr sehr starkem Stellenabbau kommen wird und von denen die bleiben werden wahrscheinlich die wenigsten WiWis sein, sondern eher ITler etc.
Auf der anderen Seite kann man beobachten, dass (auch im Zuge dieser technischen Weiterentwicklungen) eine ganze Flut von Regulatorien und neuen Gesetzen kommt, Stichwort SFTR, SRD 2, MiFID 2, EMIR, etc. aber auch nicht-bankspezifisches wie die DSGVO, mit der sich Finanzdienstleister auseinander setzen müssen. In diesem Umfeld von Regularien und Compliance könnte sich mMn in den nächsten Jahren eine hohe Nachfrage an Leuten ergeben, die sich zum einen mit dem Finanzgeschäft und zum anderen mit der rechtlichen Lage auskennen. Beide Voraussetzungen bringt weder der typische (!) BWLer mit seinen zwei Rechtsvorlesungen im Bachelor noch der Rechtswissenschaftler oder Wirtschaftsrechtler mit - zweitere haben sicher ein gutes wirtschaftliches Grundverständnis, wenn es dann aber um konkrete Fragestellungen bezüglich komplexer Finanzprodukte geht, werden sie vermutlich auch überfragt sein bzw. haben weniger Verständnis von den Produkten als klassische Finance-Leute.
Vor diesem Hintergrund frage ich mich, ob nach einem Finance Bachelor nun ein LLM in Finanzmarktrecht o.ä. sinnvoll und die bessere Alternative zu einem Finance Master wäre. Dadurch würde ich mich weiterhin mit meinem absoluten Lieblingsthema Finance beschäftigen, könnte jedoch mein Profil deutlich zukunftsfitter machen. Was denkt ihr? Macht das Sinn?
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