WiWi Gast schrieb am 03.05.2020:
ich habe gerade im Internet nach Stellen im ÖD für Wirtschaftsjuristen geschaut. Hier ist mir aufgefallen, dass der ÖD mittlerweile viele Stellen als Ausbildungsplatz, duales Studium,vergibt. Wird der Bachelor of Law jetzt auch für den ÖD interessant, wichtiger oder woran liegt das? Ich hatte gedacht der Studiengang ist eigentlich nur für die angehennden Steuerberater und Wirtschaftsprüfer interessant?
Der ÖD hat ihn vielen Funktionen einen starken Rechtsbezug. In so ziemlich jedem Amt geht es darum Gesetze anzuwenden. Und nachweislich ist der Prozentsatz der rechtlich falsch bearbeiteten Anträge, Formulare etc. relativ hoch. Außerdem ist das nicht gerade positiv für die Bearbeitungsgeschwindigkeit, wenn jeder zweite Antrag erstmal über den Tisch eines Anwalts muss, weil der Bearbeiter keinerlei rechtliche Ahnung hat.
Daher der ÖD braucht mehr Leute, die ein Grundverständnis von Recht und Gesetz haben und nicht bei jeder einfachen Rechtsfrage einen Anwalt einschalten müssen.
Für das abarbeiten irgendwelcher Anträge muss man jetzt aber kein Volljurist sein (wäre für den ÖD auch zu teuer). Daher gibt man den Leuten eine Grundausbildung im Recht (z.B. einen Bachelor of Law) und der Rest ist dann Training on the job.
Ist übrigens nicht nur im ÖD so. Ich weiß von einem Kumpel aus der Versicherungsbranche, dass man da auch vermehrt Versicherungssachbearbeiter mit rechtlichen Grundkenntnissen (besonders in Versicherungsrecht) sucht und ausbildet. Einfach damit schon in der Bearbeitung irgendwelcher Dokumente/Anträge eine erste rechtliche Prüfung stattfindet. Und die Bearbeiter da schon filtern können, ob irgendwelche Anträge rechtlich vielleicht nicht gültig sind etc.
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