WiWi Gast schrieb am 13.10.2020:
Moin,
ein paar Punkte:
- Da Unternehmensberatung so vielfältig ist, hast du mit jedem Studiengang (also auch Wirtschaftsrecht) eine Chance, solange deine Noten und Praktika etc stimmen
- Bzgl. öffentliche Verwaltung ist zu sagen, dass vor allem Finanzverwaltungen auch bachelor of laws Absolventen suchen, ob diese aber eine Chance auf Verbeamtung haben (so wie die dualen Studenten für den gehobenen Dienst) kann ich dir aber nicht sagen.
Generell ist zu sagen, dass es selbstverständlich auch für Wirtschaftsrechtler einen Arbeitsmarkt gibt. Steuern, Arbeitsrecht, compliance, contractmanagement, HR, Insolvenzverwaltung - das sind neben UB/Verwaltung die Klassiker.
Du wirst von einigen Menschen die gegenüber Wirtschaftsrecht abgeneigt sind zu hören bekommen, dass diese ja mit besser qualifizierten Volljuristen konkurrieren und es von eben diesen ja mehr als genug gibt - das stimmt aber nicht. Du hast als Wirtschaftsjurist/rechtler 2 "Vorteile":
- Du bist für deinen Arbeitgeber deutlich günstiger (Ja, für 40k bekommt der Arbeitgeber auch einen 4 Punkte Volljuristen, hier gilt aber dass ein guter Wirtschaftsrechtler lieber genommen wird als ein "schlechter" Volljurist)
- Interdisziplinarität - erklärt sich von selbst. Und auch wenn es hier gerne einmal heißt, dass sich Berufsgruppe XY die paar BWL Sachen ja sehr einfach selbst beibringen kann - die Realität zeigt dass das selten passiert.
40-50k zum Einstieg (je nach Bundesland, Branche, llb oder llm) sind durchaus realistisch.
Damit mein Post aber nicht nur wie Werbung für den Studiengang aussieht hier noch 2 eher negative Punkte:
- Wenn du in den öffentlichen Dienst willst kannst du dir nahezu 100%ig sicher sein dass es nicht der höhere Dienst wird. Wenn du aber keinen typischen wiwi-treff Anspruch hast was dein Lebensstandard angeht kannst du auch mit der Besoldung des gehobenen Dienstes ein schönes Leben führen :)
- Du "musst" schnell zum Spezialisten werden, ähnlich wie in BWL solltest du dein Studium + Praktika so wählen, dass daraus erkennbar ist wo du hin möchtest. Das Privileg sehr breit/generalistisch ausgebildet zu werden und dementsprechend nach dem Studium nahezu überall einsetzbar zu sein ist den Volljuristen vorenthalten.
So, ich hoffe das hilft dir ein wenig.
Kompenter Kommentar! Zu den „klassischen“ Arbeitsfeldern würde ich noch die WP zählen und Steuern(Steuerrecht) nochmal besonders vorheben, da du hier, bei guten Leistungen, der perfekte Kandidat bist für den StB.
Noch breiter aufstellen, kannst du dich mit einem LL.B und einem MSc BWL/WiWi danach, was je nach Zulassungsordnung durchaus möglich ist (und natürlich noch einen LL.M.) dazu.
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