"Weltmännisch" wirken
WiWi Gast schrieb am 12.07.2021:
Zum Thema "gebildet/weltmännisch wirken":
Lass es. Die deutsche Managerschicht besteht aus ungebildeten Technokraten (unabhängig vom sozio-ökonomischen Hintergrund). Als Sprache reicht Englisch, für Literatur und Kunst interessiert sich hierzulande, anders als z.B. in Frankreich, selbst in den Spitzenrängen, wirklich so gut wie kein Schwein.
Ich selbst habe ein Elternhaus, das mir eine gewisse Affinität insbesondere für Bildende Kunst und Literatur, sowie, mit Einschränkung, auch für Schauspiel und Musik mitgegeben hat. Glaub mir, es passiert ständig, dass irgendwelche Poser, die sich lediglich die Wikipediartikel diverser Bücher durchgelesen haben, einen auf "gebildet" machen - man merkt das sofort. Diejenigen, die sich für solche Themen nicht interessieren, beeindruckst du mit einem solchen Gehabe nicht, diejenigen, die sich wirklich auskennen, bemerken nach zwei Minuten, dass du eigentlich keine Ahnung hast, wodurch das Ganze zurecht nach Imponiergehabe aussieht.
Wenn du mitreden willst: Kicker als Favoriten speichern und ab und zu mal mitlesen. Auf diese Weise konnte ich mir mittlerweile genug Ahnung von Fußball anlesen, um nicht als Außenseiter wahrgenommen zu werden.
Ich spiele relativ ordentlich seit fast 5 Jahren Klavier und kenne daher ebenfalls solche "Kunst und Kultur affinen" Menschen. Oft sind das Leute, die mit dem Stoff der 12. Klasse in Mathematik vollkommen überfordert sind, sich aber für die geistige Elite halten da sie dir jedes Kunstwerk von Picasso bzw. jede Sonate von Beethoven aufzählen können.
Und was den Fußball angeht: Fußball ist in Europa so beliebt weil viele (inklusive meiner Wenigkeit) als Kinder damit in Kontakt kommen - und Spaß dran haben. Da ist es dann vollkommen egal ob das Kind Bauarbeiter oder promovierter Politikwissenschaftler wird, das Interesse/die Freude am Sport bleibt.
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