Die Bestehensquote darfst du aber nicht über alle Module hinweg bilden, sondern nur über PW. Die Bestehensquote der anderen Module gibt ja keine Auskunft darüber, ob jemand dann am Ende auch WP wird.
Hier einmal die durchschnittliche Bestehensquote seit Einführung der Modularisierung:
- Prüfungswesen: 64,5%
- BWL/VWL: 72,2%
- WiRe: 78,7%
- StR: 52,4%
Die Differenz zwischen PW und StB geht m. E. auf die Personen zurück, die StR durch den StB ersetzen. Dass man PW besteht und StR nicht, dürfte der absolute Ausnahmefall sein. Dabei ist die Entwicklung m. E. mehr als dramatisch: von einer Bestehensquote in 2020 von 68 % in PW auf 54 % in 2023. Das sind 21 % Rückgang. Im Zeitraum von 2012 auf 2018 gab es bestenfalls 2,8 % Leistungsrückgang, wenn man die Pisastudie (Fach Mathe) zugrunde legt.
Wenn ich mir meine Mitstreiter/innen und mich so anschaue, dann stellt ich hier keinen Abfall der kognitiven Leistung zu den Generationen davor fest. Ich stelle auch nicht fest, dass hier jemand "lax" an das Examen ranginge. Von 648 Personen, die 2020 die Klausuren in PW geschrieben haben, zu 668 in 2023 ist es auch kein so großer Sprung.
Meines Erachtens hat die Modularisierung dazu geführt, dass das Examen deutlich schwieriger geworden ist. Die Annahme, man habe wegen der Aufteilung des Examens in mehrere Schritte plötzlich mehr Zeit zum Lernen ist eben absolut falsch. Im Gegenteil: dadurch, dass man nicht mehr den "langen" Zeitraum am Stück lernt, sondern bspw. in dem einen Jahr die Hälfte und in dem nächsten Jahr die andere Hälfte, kann man sich die Zeit nicht mehr so gut einteilen.
Eingangs habe ich zwar darauf hingewiesen, dass die Bestehensquote im Examen am besten durch PW gemessen werden kann. In Bezug auf die Lernzeit und die zu erbringende Gesamtleistung würde ich aber dennoch sagen, dass der Schwierigkeitsgrad der anderen Module einen erkennbaren Einfluss darauf hat, wie gut man in PW am Ende abschneidet. Und da BWL/WiRe aufgrund der Modularisierung deutlich anspruchsvoller geworden sind (65,8% bzw. 70,2 % Bestehensquote in 2023/2 vs. 79,5 % bzw. 85,0 % in 2019/2), kann mir auch keiner erzählen, das sei keine Absicht.
Wir halten fest: der Anspruch im Examen ist deutlich gestiegen. Der Eindruck, es bestünden mehr Leute das Examen, kann höchstens auf eine besonders gute Situation in eurem Umfeld zurückgehen, d.h. sehr kompetente Kollegen, gute Förderung usw.
Wie seht ihr das?
WiWi Gast schrieb am 28.01.2024:
Die Entwicklung der Bestehensquoten seit Modularisierung (jeweils Sommertermin über alle Module hinweg):
2019: 75%
2020: 68%
2021: 68%
2022: 64%
2023: 58%
Warum macht die WPK das Examen immer schwerer? Oder werden die Teilnehmer schlechter? Wie seht ihr das?
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