Vielleicht hab ich mich etwas umständlich ausgedrückt und bin abgeschweift.
Konkret würde ich mir ernsthaft überlegen zu wechseln, gerade wenn man noch nicht so lange dabei ist bzw. kurz vor dem Einstieg steht. Muss ja nicht Big4 sein, kann ja auch BDO (haben ja gerade auch eindrucksvoll bewiesen, dass sie ein sehr großes DAX-Mandat gewinnen können), Ebner Stolz, Mazars, Warth&Klein etc sein. Die haben sicherlich auch attraktive Freistellungsmodelle. Das muss aber jeder für sich selbst durchrechnen, ob sich das lohnt und man einen Wechsel will. Gerade am Anfang der Karriere sollte man weniger aufs Geld schauen, da der Gehaltsrahmen eh überall relativ gleich ist und es sich nicht lohnt für 2.000 - 3.000 EUR zu mehr im Jahr zu wechseln. Viel wichtiger ist, wenn man langfristig im Bereich Audit/Tax bleiben will, die Examensförderung (Geld + Zeit), sei es jetzt StB oder WP. Viele Kolleginnen und Kollegen wechseln nach 3-5 Jahren samt StB in der Tasche aus dem Audit in die Wirtschaft oder in eine kleinere Kanzlei und machen dann halt den großen Gehaltssprung. Falls es also stimmt, dass EY die Freistellungszeit im Audit auf 6 Wochen begrenzt, ist das schon ein krasser Nachteil ggü. den anderen Arbeitgebern.
Ich habe auch schon mitbekommen, dass Leute aus Audit zu Tax gewechselt sind. Das geht auch relativ unproblematisch, muss man sich vorher halt überlegen in welchen Bereich man will und das dann mit dem Vorgesetzen besprechen.
WiWi Gast schrieb am 12.03.2021:
KPMGler 2.0 schrieb am 12.03.2021:
Das Budget (bei allen Big4 ungefähr gleich) sowie die lange Freistellung waren und sind ein entscheidender Vorteil ggü. kleineren Arbeitgebern, sowohl für StB als auch WP-Examen. Wenn dieser Vorteil (teilweise) wegfällt, sollt man für sich persönlich nachrechnen, ob ein Wechsel vorteilhaft/nötig ist. Das Budget an sich und auch später das Einkommensplus aufgrund des Titels (vorausgesetzt man besteht...) sind ja ein wesentlicher Teil den man als fachlicher MA in die Gesamtvergütung mit einrechnen muss. Eine lange Freistellung erhöht einfach die Chance, dass man besteht und somit später mehr Geld verdient.
Die Inhalte und auch die Teams unterscheiden sich bei allen Big4 und wsh. bei allen Next10 Gesellschaften kaum, sprich gerade auf Staff-Ebene ist jeder sehr leicht austauschbar, es gibt bei jedem AG nette Kolleginnen und Kollegen (und auch nicht so nette...) und spannende und nicht so spannende Aufgaben. Daher sollte man für sich sowohl die "weichen" (direkter Vorgesetzter, Teamzusammensetzungen etc.) als auch die harten Faktoren (Gehalt, Bonus, Überstundenregelung, Freistellung + Examensförderung) abwägen und überlegen, ob sich ein Wechsel lohnt. Kurz vor der Freistellung würde ich jedoch von einem Wechsel abraten. Dann lieber das Examen durchziehen, hoffentlich bestehen und danach schauen was geht.
Als Fazit kann ich natürlich nur allen KPMG als AG empfehlen ;-)
Die Frage war aber, ob man jetzt zu einer anderen Big4 wechseln sollte um noch die StB im Audit in Anspruch zu nehmen oder nicht. Ein Wechsel in den tax Bereich wäre auch denkbar
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