know-it-all schrieb am 15.04.2024:
Jetzt muss ich auch gleich noch eine Frage stellen.
Von dir stammt demnach ja auch folgendes Statement:
[...] für mich ist Kaufkrafterhalt wichtiger als Rendite, bin aber auch in einem Alter wo man nach und nach den Aktienanteil eher reduzieren sollte zugunsten von EM oder so.
Ich frage mich ehrlich wer denn eigentlich empfiehlt, dass man mit 49 Jahren schon den Aktienanteil zugunsten von EM reduzieren sollte. Ich meine es gibt eine Faustformel "Aktienquote in % = 100% minus Lebensalter", die halte ich jedoch bereits für extrem defensiv und in Teilen auch für "outdated".
Ich schreib auch gerne warum ich so denke:
Schließlich hat man statistisch gesehen mit 49 immer noch 30+ Lebensjahre vor sich, wobei Konjunkturzyklen (und damit tendentiell Kurszyklen an den Börsen) sich eher im Bereich von 5 bis max. 7 Jahren abspielen. Mit 30 verbleibenden Lebensjahren hat man also immer noch mehr als genug Zeit einen "richtigen" Börsencrash und dessen Folgen auszusitzen.
Keine Ahnung wer das empfiehlt, das ist meine eigene Einschätzung (und alles andere als eine Empfehlung). Bisher habe ich aber noch nicht aktiv angefangen die prozentualen Anteile zu verändern, die Prozentsätz haben sich aktuell so aus dem Mark ergeben - wo der hohe EM-Anteil herkommt habe ich eine Antwort vorher erläutert.
Bei der Einschätzung meiner Lebenserwartung schaue ich auch nicht auf die Statistik sondern auf die Genetik und die Gesundheit bzw. Krankheit meiner Vorfahren (Stichwort erbliche Vorerkrankungen etc), da sieht es leider nicht so rosig für mich aus. Klar wäre es schön wenn ich die 80+ erreichen würde, meine Lebensrealität sieht aber anders aus. Meine Mutter ist schon mit 73 verstorben und wie ich gerade herausfinde hat sie mir einiges an Krankheiten vererbt, also wenn ich 75 werde bin ich schon froh. Also ich persönlich rechne damit dass ich mit Glück noch 25 Jahre habe.
Deswegen spricht meiner Meinung nach überhaupt nichts dagegen auch bei Eintritt ins Rentenalter mit Mitte 60 noch überwiegend in Aktien investiert zu sein.
Für mich schon, s.o.
Motivation für die Reduktion des Aktienanteils sollte auch eher sein, dass man Volatilität reduziert (--> wenn in einem Börsencrash die Kurse um 50% nachgeben, man aber gleichzeitig nur zu 50% in Aktien investiert ist, dann reduziert sich das Vermögen folglich nur um 25%).
Dem kann ich nur zustimmen! Vielleicht liegt auch darin das grosse Missverstädnis hier zu meiner Meinung, genau das meine ich ja mit Klumpenrisiko minimieren durch breite Streuung, so reduziert sich die Volatilität innerhalb des Gesamtportfolios wenn die Volatilität nur innerhalb einer Assetgruppe hoch ist
Kaufkrafterhalt und ein überwiegendes Aktieninvestment schließen sich hingegen überhaupt nicht aus. Das Argument halte ich also ehrlich für falsch, denn Kaufkraftverlust erleidet man v.a. durch Inflation und Unternehmensumsätze, folglich auch -gewinne (und damit Aktienkurse) profitieren eher von Inflation.
Komisch, deine Argumente sind teilweise ähnlich zu meinen, aber Du kommst Du anderen Schlussfolgerungen. Ich sehe es auch so, dass die Inflation zu Kaufkraftverlust führt (ich habe hier nie etwas anderes behauptet) und wenn ich vom Erhalt meiner Kaufkraft schreibe könne ich genauso sagen Ausgleich der Inflation. Und dazu sind Edelmetalle und Aktien gleichermassen gut geeignet.
Deswegen halte ich die überwiegende Allokation in Edelmetalle auch für den komplett falschen Weg und mit genau 2 (!) Assets, nämlich Gold und Silber, die 55% deines Vermögens ausmachen, hast du ein viel höheres "Klumpenrisiko" als mit einem breit gestreuten weltweit investierten ETF zu 90%.
Da jedoch Aktien und Edelmetalle meist antizyklisch zueinander laufen, bin ich meiner Meinung nach besser aufgestellt wenn ich an beiden einen Anteil habe und nicht nur an einem.
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