WiWi Gast schrieb am 01.02.2021:
Wie viel habt ihr eigentlich als Notgroschen? Man sagt ja 3-6 Netto Gehälter, je nachdem womit man sich wohl fühlt.
Ich verdiene 2,7k Netto und mein Notgroschen also was ich immer auf dem Giro habe beträgt 5k. Nach dieser Regel sollte ich jedoch mindestens 8k jederzeit verfügbar haben. Ich frage mich wozu man so einen hohen Notgroschen braucht, welche Kosten sollen denn da anfallen? Neuer Kühlschrank/Waschmaschine etc. kostet vll. 5-600 Euro, Auto Reparatur kostet wohl kaum mehr als 5k bzw. wenn doch kann man sich eher überlegen direkt was neues zu holen. Wozu also diese Faustregel?
Im schlimmsten Fall könnte ich immer noch meine Aktien verkaufen und hätte das Geld binnen 2-3 Tagen auf dem Konto oder könnte mir sogar kurzfristig das Geld von den Eltern leihen, wenn es wirklich SO wichtig wäre.
Falls das wichtig ist ich bin 25 lebe zur Miete und habe keine Kinder.
Ersteinmal: Ja, das ist wichtig. Denn wenn du Kinder hättest wären die regelmäßigen Ausgaben höher als wenn du single bist und wenn du einen Kredit für ein Eigenheim abbezahlen müsst, hättest du entsprechend diese Belastung. Auf jeden Fall immer genug auf der hohen Kante haben, um eine Beerdigung zu bezahlen. Wie scheiße ist das, wenn man ins Gras beißt und sich die Hinterbliebenenen dann erstmal um Liquidität bemühen müssen?
Mögliche Szenarien für den Notgroschen wären Umzug inkl. Mietschäden + Kaufen neuer Möbel, zeitgleich steht eine Autoreparatur an. Oder du erkrankst und bist über 6 Wochen krankgeschrieben (Burn-out, Depressionen, Krebs, Rücken, whatever).
Aus Not das Depot anzupacken geht mit dem Risiko einher, dass es zu dem Zeitpunkt im Minus steht, du müsstest also Aktien unterm Einkaufspreis verkaufen.
Außerdem ist das Geld auf dem Girokonto keinem Risiko ausgesetzt außer der Inflation; dein Depot hingegen kann jederzeit abrauschen.
29, kinderlos, 3k netto, 220k Immobiliendarlehen; 10k sind mein Notgroschen
WiWi Gast schrieb am 16.12.2021:
Wollen hier alle in Frührente gehen? Was erhofft ihr euch davon?
Wenn das Haus bezahlt ist und die Kinder flügge werden wäre es schön, die finanzielle Möglichkeit zu haben, dem Arbeitgeber bei Bedarf den Mittelfinger zu zeigen und sich eine Stelle zu suchen die einem gefällt. Oder man arbeitet einfach weniger um mehr Zeit für Hobbys zu haben. Wieso sollte ich mich mit 30 Urlaubstagen zufrieden geben, wenn ich 200k auf dem Konto habe?
Fakt ist, dass wir nicht wissen, wie die Arbeitswelt in 20, 30, 40 Jahren aussieht (Automatisierung und Digitalisierung) und dass wir nicht glücklicher sind, wenn wir statt eines Opels einen Mercedes in der Garage stehen haben.
Da greift den die Mottos: Vorsorge ist besser als Nachsorge und haben ist besser als brauchen.
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