Corona-Ende: Impact aufs Sparen
Hallo,
ich behaupte mal einen ganz guten Überblick über meine Ausgaben zu haben und bin nun am Jahresende - okay hat sich angedeutet - ziemlich überrascht, dass ich im Vergleich zum letzten Jahr (also einem vollen Coronajahr) meine Ausgaben um 50% gesteigert habe. 2020 ist nur bedingt vergleichbar, weil ich im Ausland war und die Lebenshaltungskosten dort andere waren und Corona dort mit weniger Beschränkungen für mich einherging als 2021 in Europa/ Deutschland. Die letzten Vergleichsjahre in denen ich 12 Monate in D war sind 2016, 2015 und 2012. Dazu habe ich zwar Daten, aber da funkt einem eben auch die (normale) Inflation und ein genereller Wandel im Lebensstil dazwischen, was die Vergleichbarkeit angeht.
Mich würde daher interessieren, ob ihr nach dem, was ich jetzt mal salopp als "Ende von Corona" formuliert habe und irgendwo im Frühjahr diesen Jahres verorte ebenfalls einen deutlichen Ausgabenanstieg bemerkt habt und wenn ja, woran es liegt. Konkret: Wieder geänderter Lebenswandel, weil mehr geht? Nachholbedürfnis/effekte? Inflation?
Bei mir ist es ziemlich eindeutig vor allem die Reise/Urlaubstätigkeit. Das war eben letztes Jahr quasi 0 - na gut auf den Monat umgelegt ein paar Euro, weil ich darunter auch Bahnfahrten/Besuche/ Benzin für Ausflüge etc. fasse und dieses Jahr eben ... deutlich mehr. Ich will hier gar nicht so sehr auf Zahlen raus, sonst kommt man gleich wieder in die wiwi-treff Probleme. Dennoch: Ich hatte nicht den Eindruck dauernd oder teure Urlaube gemacht zu haben. Es gab halt wieder Dienstreisen und da hängt man hier mal ne Woche dran, und da ein paar Tage privat und zack... und wenn man die Kosten auf den Monat umlegt, ging dafür echt Geld weg.
Zweitens - gut, ist jetzt nicht überraschend: "Wohnen" ist wegen der Energiekosten deutlich teurer geworden.
Drittens - Ich gehe naturgemäß wieder häufiger aus. Also von der Kneipe über Veranstaltungen/ Events bis zum Weihnachtsmarkt.
Viertens: Home Office ist zu Ende (also nur noch 50% statt zuvor 100%), was in Kombination mit einer neuerdings bescheidenen aber dafür teureren Kantine dazu führt, dass ich sie boykottiere und jeden Tag, den ich im Büro bin auswärts esse oder mir was zu Essen ins Büro bestelle. Soweit ich das trennen kann merke ich aber durchaus auch gestiegene Lebensmittelpreise für den Einkauf zu Hause. Letzteres ist aber vernachlässigbar.
Schließlich (Zufall) fallen einige größere Anschaffungen in dieses Jahr (so spießige Sachen wie ein Rasenmäher, Gartengestaltung... die ich unter "Hobby" fasse).
Und in der Summe ist das eben beachtlich.
Nun kann man einerseits sagen: Du hast doch alle Daten, was willste denn wissen?!
Wie vielleicht auch deutlich geworden ist, handelt es sich um ein Gemisch aus hart Corona-bedingten Änderungen (Reisen geht wieder einfacher, Ausgehen auch), davon eigentlich unabhängigen Wandel im Lebensstil (mehr Restaurantbesuche), Inflation (insbes. bei Energie) und zufällig gerade dieses Jahr getätigten Hobby-Anschaffungen. Ich wundere mich einfach, dass sich mein Leben jetzt nicht so sehr anders anfühlt, wie vergangenes Jahr, ich aber so viel Geld mehr verbraten habe.
Daher mal die Frage an euch, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt/ in welchem Ausmaß und wie ihr das empfindet. Weil's mir eher um qualitative Beobachtungen geht, habe ich auch Zahlen raus gelassen.
Warum hab ich es in Aktien und Geldanlage gepackt? Hatte auch im Bereich Gehalt überlegt, aber am Ende hab ich meine monatliche Sparrate deutlich runtersetzen müssen, weil sonst mein Girokonto gegen null gelaufen wäre. Von daher kam ich auf die Fragestellung/ Interesse an Erfahrungen.
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