WiWi Gast schrieb am 24.11.2021:
Würdest du eher eine Promotion vor einer Karriere in der UB anstellen? Ich bin gerade in einer T3 im Praktikum und studiere MB an einer TU9 im Master und muss sagen, dass ich noch nicht 100% vom UB überzeugt bin und die Möglichkeit hätte an der Uni zu promovieren. Bin auch erst 22 wenn ich mit dem Master durch bin
Ne, für mich war klar das UB vor Promotion kommt einfach weil man am lehrstuhl so wenig verdient. Habe deshalb lange nach einer möglichkeit gesucht nebenbei promovieren zu können
Am Lehrstuhl verdienst du auf einer 100%-Stelle mit Weihnachtsgeld 50k im Jahr. Was glaubst du denn, mit was du bei deiner "UB" nach dem Studium einsteigst? Dazu hast du am Lehrstuhl alle Freiheiten der Welt, kannst kommen und gehen wie du willst und musst nicht auf den Netflix-Abend verzichten, weil du noch bis 3 Uhr nachts irgendwelche Folien für deinen Senior-Manager malen musst. Mir war es das definitiv wert.
WiWi Gast schrieb am 24.11.2021:
Ich mache aktuell genau dieses Modell. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: Es ist >verdammt schwer. Es ist erstmal extrem schwer an eine externe Doktorrandenstelle zu >kommen. Die Profs. haben idR. keine Lust auf dieses Modell sondern wollen dich am >Lehrstuhl haben. Ich habe dutzende Bewerbungen geschrieben bis ich endlich die Zusage >bekommen habe. Es ist außerdem verdammt schwer neben den häufig langen stunden im >consulting noch eine promotion zu schreiben, insbesondere wenn du noch eine Freundin, >großen Freundeskreis etc hast
Der wichtigste Tipp für den start ist mit sicherheit eine gute Verbindung zu deinen Profs zu >halten/aufzubauen damit dir jemand das Format der externen Promotion gestattet.
Auch diese Aussage stimmt in ihrer Pauschalität nicht. Viele Profs nehmen gerne externe Doktoranden, nur machen viele den Fehler, einen Gesprächstermin zu vereinbaren und dann so zu tun, als hätte der Prof nur auf sie gewartet. Eine Promotion zu betreuen ist Arbeit, von der der Lehrstuhlinhaber nicht zwingend was hat, deswegen mein Tipp: überlegt euch, worüber ihr schreiben wollt, arbeitet schonmal den aktuellen Stand der Forschung dazu aus und formuliert eine konkrete Forschungsfrage. Dann macht ihr den Gesprächstermin und ihr werdet merken, dass ihr direkt ganz anders ankommt. Die meisten Profs werden euch dann auch gerne als Doktoranden annehmen.
Die Alternative ist natürlich die typische BCG-Promotion. Suchst dir nen Partner in deiner Beratung, der zugleich Honorarprof irgendwo ist und lässt ihn deine Promotion betreuen. Ein Jahr in deiner Freizeit was runterreißen und einreichen. Das wird allenfalls für "rite" reichen, aber die meisten Praktiker bekommen nichts besseres als "cum laude" (zumindest an unserem Lehrstuhl nicht) und die Note interessiert in praxi niemanden.
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