Hallo zusammen,

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Kurz zu meinem Profil:

• VWL Promotion im Englischsprachigen Ausland (nicht USA)

• Schwerpunkte: Makro, International, Ökonometrie

• 2 Veröffentlichungen in Top-Fachzeitschriften

• Momentan Juniorprof (ausl. äquivalent) and einer unbekannten Hochschule

• Viel Lehrerfahrung in Makro und Ökonometrie

• Alter: Zwischen 31 und 35

Ich muss aus persönlichen Gründen nach Deutschland zurückkehren. Ich hatte Berufungsvorträge an dt. Hochschulen, aber ich möchte meine akademische Laufbahn nicht in Deutschland fortführen.

Ohne ins detail zu gehen, ich bin sehr an einem Quereinstieg in die Unternehmensberatung interessiert.

Die Frage ist: Ist das mit meinem Profil überhaupt möglich? Falls ja, habt ihr vielleicht Ratschläge wie ich das am besten einfädeln kann?

Vielen Dank für Eure Hilfe!

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Was hast du so für Praxis Erfahrung außerhalb der akademischen Welt?

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Das wäre auch meine Frage. Falls Du keine Erfahrung gesammelt hast, dann wird es eng: Du bist dann zwar der Herr Dr., stehst aber auf einer Stufe mit den 24-jährigen Berufseinsteigern, die ihren Master gerade abgeschlossen haben und wild darauf sind, 60 Stunden die Woche abzureißen (von Montag bis Donnerstag, versteht sich - am Freitag lockerer Office-Day mit nur 8h).

Du bist mit Anfang/Mitte 30 zwar noch nicht zu alt für einen Einstieg in der Wirtschaft (Beratung mag ich nicht zu beurteilen), aber die fehlende Berufserfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Ich denke, Du solltest Dich einfach bewerben.

Stell Dir vor allem auch mal die richtige Frage:

Will ich in der akadem. Welt bleiben?

Falls ja: Dann ist doch alles OK.
Falls nein: Besser gestern als heute bewerben, bewerben, bewerben.

Lounge Gast schrieb:

Was hast du so für Praxis Erfahrung außerhalb der
akademischen Welt?

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Große Strategieberatung ist unrealistisch. Für einen Einstieg als Generalist bist du zu alt und gleichzeitig unerfahren. Alles unter Tier-1/2 lohnt sich bei deinem Profil nicht bzw. solltest du dir echt nicht antun. Wenn UB, dann musst du einen Weg finden deine speziellen Fachkenntnisse gewinnbringend zu verkaufen. Nur dann bist du mehr Wert als ein 25-jähriger Absolvent (der i.d.R. schon erste UB-Erfahrung mitbringt). Schau, was es für Beratungen gibt, die mit deinem Spezialgebiet was anfangen können.

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Einstieg möglich. Gehst du zu ner Tier1 bzw. Tier 2 ist das akademische dein Vorteil (im Bereich Gehalt).
Nachteil ist deine fehlende relevante Praxiserfahrung von Projektführung, etc die man mit deinem Alter erwarten würde (Senior Consultant/Manager-Level)

Aber probier es in Gesprächen aus. Du hast Chancen.

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Nicht "das akademische" wäre sein Vorteil, sondern die zwei Buchstaben "Dr". Gehaltlich werden ihm diese zwei Buchstaben sicher nicht mehr als einen kleinen Aufschlag bringen, ich schätze 10% maximal ggü. einem Master.

Aber wie gesagt: Auch mein Rat ist, sich einfach zu bewerben und zu schauen, was passiert.

Lounge Gast schrieb:

Einstieg möglich. Gehst du zu ner Tier1 bzw. Tier 2 ist das
akademische dein Vorteil (im Bereich Gehalt).
Nachteil ist deine fehlende relevante Praxiserfahrung von
Projektführung, etc die man mit deinem Alter erwarten würde
(Senior Consultant/Manager-Level)

Aber probier es in Gesprächen aus. Du hast Chancen.

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Du hast einen Dr., da sind McKinsey und wie die alle heissen verrückt drauf, hör nicht auf die alle hier, die wollen sich nur Konkurrenz weghalten, Chancen hast du mit dem Dr. dort aufjedenfall Fall, die screenen meist auch nur die Noten, wenn da 1,x steht, wirst du eingeladen. Die kucken nur auf Noten und da du einen Dr. hast gehe ich mal davon aus, dass die sehr gut sind, also hast du gute Chancen auf eine Einladung.

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Das ist mit Verlaub Blödsinn. Bin selbst bei einer MBB und bei Promovierten wird genauso hart gesiebt wie bei Masterabsolventen. Die Anforderungen bezüglich Praktika, Auftreten etc. sind gleich. D.h. es werden eigentlich nur Leute genommen, die auch schon vor dem Doktor Interesse an UB/Wirtschaft hatten und den enstprechenden CV haben, also mit Business-Bezug. Reine Akademiker, die sich aus Verlegenheit bewerben weil die Unikarriere doch nicht so rosig erscheint, haben keine Chance. Es gibt zwar Leute, die vorher nur Uni hatten (Mathematiker, Physiker), aber das sind halt komplette Überflieger die auch an der Uni eine große Karriere vor sich hätten.

Lounge Gast schrieb:

Du hast einen Dr., da sind McKinsey und wie die alle heissen
verrückt drauf, hör nicht auf die alle hier, die wollen sich
nur Konkurrenz weghalten, Chancen hast du mit dem Dr. dort
aufjedenfall Fall, die screenen meist auch nur die Noten,
wenn da 1,x steht, wirst du eingeladen. Die kucken nur auf
Noten und da du einen Dr. hast gehe ich mal davon aus, dass
die sehr gut sind, also hast du gute Chancen auf eine
Einladung.

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Danke erstmal für die Antworten. So wie es aussieht, bestehen durchaus Chancen. Ich denke schon, einen Mehrwert beitragen zu können, da ich unter anderem Experte auf dem Gebiet Internationale Makroökonomie bin. Das sollte doch für exportorientierte Unternehmen durchaus interessant sein.

Wie sieht es mit Ökonometrie aus? Ist das ein Plus für UBs?

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Darf ich fragen, was dich von einer akademischen Laufbahn in Deutschland abhält? Ich bin gerade nach der Promotion vor der Entscheidung, ob Industrie oder weiterhin Wissenschaft?! Was sind deine Beweggründe in einer UB einzusteigen?

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OK, wenn Du ein "Experte im Gebiet Internationale Makroökonomie" bist, dann verstehe ich auch nicht, was Du auf einmal bei einer Beratung willst?

Dann sollte doch wohl eher die Unikarriere angestrebt werden oder - wenn schon Wirtschaft - in einem Forschungsinstitut oder bei einer großen Bank (VWL-Abteilung).

Glaub mal nicht, dass - selbst, wenn Du bei einer Beratung genommen wirst - Du eine Woche später mit den Partnern oder den Vorständen irgendeines Unternehmens am Konferenztisch sitzt und Dich über Produktionsfaktoren in Bangladesh unterhältst...

ghosn8 schrieb:

Danke erstmal für die Antworten. So wie es aussieht, bestehen
durchaus Chancen. Ich denke schon, einen Mehrwert beitragen
zu können, da ich unter anderem Experte auf dem Gebiet
Internationale Makroökonomie bin. Das sollte doch für
exportorientierte Unternehmen durchaus interessant sein.

Wie sieht es mit Ökonometrie aus? Ist das ein Plus für UBs?

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