WiWi Gast schrieb am 06.10.2020:
WiWi Gast schrieb am 05.10.2020:
Ich verstehe immer noch nicht, warum "Endstation Konzern" hier als das Nonplusultra dargestellt wird.
Als ITler ist die Arbeitsplatzsicherheit kein Argument, da man in der IT sowieso überall mit Kusshand genommen wird, sofern man nicht völlig unfähig ist.
40h Woche bei immer noch sehr guter (aber natürlich keiner DAX30) Vergütung bekommt man auch im Consulting.
Vergesst nicht, dass der Konzern auch immer mehr oder weniger eine Sackgasse ist. Ich habe meine Konzernstelle damals gekündigt, weil ich keine Lust mehr darauf hatte, 90% meiner Arbeitszeit mit politischen Spielchen und sinnbefreiten Meetings zu verschwenden und quasi überhaupt nicht mehr zu bewegen.
Naja, nicht jeder will ein leben Lang "pushen", ab ein paar Jahren Berufserfahrung stellen sich viele die Frage, ob es das wert ist in einer Consulting Bude, oder bei einem Tech Unternehmen so viel mehr zu arbeiten, wo doch die Lebensqualität nur begrenzt zunimmt.
Ich fange zwar selbst im Consulting an, und habe mich gegen einen Versicherungskonzern entschieden, aber das kann sich in 2 Jahren ändern, wenn ich merke, dass es doch alles zu stressig ist, und mir das Gehalt doch nicht so wichtig ist.
Ich kenne wirklich viele, die bei Konzernen "versauern" und zufrieden sind, in der letzten IGM Stufe zu bleiben, wenn ich sie aber Frage was sie davor gemacht haben, merkt man ihnen an, dass sie es einfach satt hatten "aus dem Koffer" zu leben.
Spätestens bei einer ernsthaften Beziehung oder Familiengründung wird ein Konzern das attraktivste überhaupt.
Naja ich finde nicht, dass Consulting immer zwangsläufig "pushen" heißt. Das ist sicherlich oft der Fall - vor allen bei den hier gehypten MBB / Big4 "Baukastenkarrieren", bei meinen bisherigen Consulting-Stationen (IT-Bereich) habe ich auch immer entspannte Arbeitszeiten und viele Perspektiven gehabt, das Ganze gepaart mit der Freiheit, die einem ein Konzern nie und nimmer geben wird.
Auch das "aus dem Koffer leben" ist sicherlich verbreitet, da muss man halt entsprechend der eigenen Vorstellungen schon im Bewerbungsprozess reinen Wein einschenken und schauen, ob die Firma passt. Ich habe berufsbedingt bisher nur 2 mal ein Hotel von innen gesehen - und das aufgrund eines Software-Kongresses, an dem ich teilnehmen wollte.
Consulting heißt also nicht zwangsläufig "ranklotzen" und "Reisebereitschaft. Ich finde, dass ich mittlerweile eine bessere Situation als in einem Konzern habe und kann jeden nur ermutigen, sich über die Vielfalt des Consultings zu informieren :).
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