Branchenkompass: Deutsche Banken gehen auf Expansionskurs
Die Topmanager deutscher Kreditinstitute geben sich selbstbewusst - Die Kostenprobleme sind weit gehend überwunden, und nun soll es auf Expansionskurs gehen.
Deutsche Banken gehen auf Expansionskurs
Hamburg, 12.07.2004 (mm) - Bis 2006 will jede vierte Bank fusionieren oder akquirieren. Auch die zuletzt stiefmütterlich behandelten Filialen rücken wieder ins Zentrum des Geschehens. Erste Institute planen bereits, das Netz ihrer Niederlassungen wieder zu erweitern. Jeder dritte Topentscheider der Branche erwartet, dass sich die Lage der Institute bis 2006 besser entwickelt als die Gesamtwirtschaft. Das ergibt der aktuelle Branchenkompass Kreditinstitute 2004, eine Studie von Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut.
Basis der Untersuchung ist eine jährliche Forsa-Umfrage unter 100 Topmanagern der Branche. Demnach hat sich die Stimmung in der Finanzwirtschaft deutlich aufgehellt. 2002 und 2003 waren die Pessimisten stark in der Überzahl, doch nun erwartet mit gut einem Drittel der größte Teil der Banker, dass sich die Branche in den kommenden drei Jahren besser entwickelt als die übrige Wirtschaft. Das Verhältnis hat sich damit im Vergelich zum Vorjahr genau umgekehrt. -
Besonderer Optimismus herrscht bei den Bausparkassen. Angesichts des niedrigen Zinsniveaus und der weiterhin unsicheren Börsenlage sind Bausparverträge für viele Kunden eine interessante und sichere Alternative zum Sparen. Für private und öffentliche Bausparkassen war bereits das Jahr 2003 mit 4,3 Millionen Neuabschlüssen ein Rekordjahr, und laut den Befragten rechnen sie in diesem Jahr mit keiner Verschlechterung. Die pessimistischsten Angaben kommen derweil von den Sparkassen: Mit rund einem Viertel ist der Anteil der Skeptiker in dieser Gruppe deutlich höher als im Gesamtschnitt von 18 Prozent. Hintergrund ist, dass die Entscheider der Sparkassen sich wegen des Endes zahlreicher staatlicher Garantien Sorgen um ihren Sektor machen. --