Dass die Kinder automatisch privat versichert sind, ist nicht richtig. Es hängt davon ab, wer von Euch beiden mehr verdient. Da du freiwillig gesetzlich versichert bist (ich gehe davon aus, dass du die Pflichtversicherungsgrenze übersteigst, nicht wegen Selbständigkeit oder so), scheinst du ja auch nicht schlecht zu verdienen. Sofern du mehr verdienst als dein Partner, dann können (müssen!) die Kinder bei dir, also gesetzlich, versichert sein.
Außerdem verstehe ich nicht, wie das "wieder in die GKV zu wechseln" gemeint sein soll. Du bist doch in der GKV oder war das auf deinen Partner bezogen? Ist man freiwillig gesetzlich versichert und das Gehalt sinkt unter die Pflichtversicherungsgrenze ändert sich halt nur der Status in "pflichtversichert", sonst eigentlich nichts.
Zur letzten Frage: aus "taktischen" Gründen erst die Vorteile der PKV abzusahnen und dann später schmarotzerhaft zurück in die GKV zurück zu wechseln, halte ich persönlich für total verabscheuungswürdig.
Ich persönlich bin auch privat versichert und stehe zu der Entscheidung.
Zu den übrigen Beiträgen hier im Thread:
Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass man langfristig wahrscheinlich in der PKV gegenüber der GKV kein Geld spart. In jungen Jahren vielleicht schon, im Alter tendentiell eher nicht. Solide kalkulierte Tarife mit ausreichend hohen Altersrückstellungen haben allerdings schon ein verringertes Risiko, dass sie im Alter unbezahlbar werden. Dafür sind die auch von Beginn an nicht ganz billig. Mein PKV-Tarif kostet monatlich ca. 400 EUR (mit 450 EUR Selbstbehalt pro Jahr), dazu kommt noch die Pflegeversicherung von ~21 EUR monatlich. In der gesetzlichen müsste ich das Maximum zahlen (monatl. Höchstbeitrag bei Kinderlosen fast 730 EUR, mit Kindern geringfügig weniger).
Seit ich 2012 gewechselt bin, ist der Beitrag nicht einmal erhöht worden, auch nicht zum 01.01.2016. Das einzige was nicht komplett stabil ist, ist der Versicherungsbaustein für das Krankentagegeld. Dieser Beitrag schwankt jedes Jahr um +- 2 EUR. In Summe kostet mich die Versicherung heute keinen Cent mehr als vor knapp 4 Jahren wobei sich das versicherte Krankentagegeld sogar um ~10% pro Tag erhöht hat (die GKV würde deutlich weniger Krankengeld zahlen).
Durch den Anstieg der Beitragsbemessungsgrenze in der GKV sowie die Einführung des Zusatzbeitrages ist der Abstand zwischen PKV und GKV in 4 Jahren somit für mich persönlich noch deutlich gewachsen. Das gesparte Geld sollte man am besten zurücklegen und sparen.
Ich habe inzwischen meinen Sohn auch privat versichert. Selbst hier stellt sich die Frage nicht, ob ich ihn freiwillig in der GKV unterbringe oder privat:
Beitrag in der privaten: 124 EUR monatlich (mit 225 EUR Selbstbehalt) und besserem Versicherungsumfang. Dazu erhalte ich 50% AG-Zuschuss
Vergleichbarer Beitrag in der gesetzlichen KV: ~160 EUR monatlich und schlechterer Leistungsumfang. Außerdem gibt es in dieser Konstellation keinerlei AG-Zuschuss.
In Summe zahle ich also selbst mit einem Kind noch deutlich weniger Monatsbeitrag als in der gesetzlichen KV. Erst mit zwei Kindern würde es in der privaten KV teurer werden, aber dann hat man immer noch die Chance auf bis zu 1400 EUR Beitragsrückerstattung für Jahre in denen man leistungsfrei ist.
Dass man mit privaten Zusatzversicherungen ein ähnliches Leistungsniveau erreicht wie mit einer privaten Vollversicherung, ist m.E. falsch. Das mag für Leistungen im Krankenhaus oder beim Zahnarzt gelten, aber nicht für ambulante Behandlungen.
Zudem sind die meisten privaten Zusatzversicherungen komplett ohne Altersrückstellungen kalkuliert und die Beiträge steigen dann noch viel massiver im Alter an. Die kann man dann natürlich leicht jederzeit kündigen. Allerdings ist das sinnfrei, denn gerade im Alter würde man überhaupt erst richtig davon profitieren, da man eben dann häufiger zum Arzt geht als in jungen Jahren.
Vom fehlenden AG-Anteil oder der fehlenden steuerlichen Absetzbarkeit ganz zu schweigen...
Lounge Gast schrieb:
Hallo hier die Threadstellerin,
vielen Dank für eure Anmerkungen.
Ich bin weiblich, 35, mein Partner ist seit vielen Jahren
privat versichert, ich aktuell freiwillig gesetzlich versichert.
Sollten wir uns für Kind/er entscheiden, wäre diese sowieso
privat versichert. Meine Überlegung ist bei einer späteren
Teilzeitstelle wieder in die gesetzliche Krankenkasse zu wechseln. aber so hätte
man wenigstens für ein paar Jahre die besseren Leistungen...
Hat damit schon irgendjemand Erfahrungen gemacht? Gibt es
Probleme/Dinge die man beachten muss?
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