WiWi Gast schrieb am 12.11.2018:
Klar alles was ich jetzt mache, kann ich im CV ab Uni bis auf Abi nicht benennen.
Muss aber sagen, dass alles, das ich mache primär mache, weil es mir unglaublichen spaß macht und dann haben die extracurriculares den Vorteil, wenn ich mich für ne uni bewerbe.
Ich hatte jetzt in den letzten 2 Jahren 4 Schüleraustausche und werde das auch weiter machen.
Ich würde gerne das t3 Praktikum machen, weil ich wirklich einfach neugierig bin. Mir ist verdammt langweilig und ich versuche irgendwie die Zeit bis zur Uni rumzuschlagen.
Ich möchte mich schonmal für deine Tipps sehr bedanken. Das hat mir sehr weitergeholfen.
Jetzt bin ich aber auch neugierig auf dein Profil:)
Ich habe vor einiger Zeit (aber schon im G8) mein Abi in BaWü gemacht und bin danach für den Bachelor an eine ganz normale deutsche Uni (WiWi/Finance). Diverse Praktika in UB/IB gemacht. Dann gemerkt, dass Corporate Finance nicht das Wahre ist, und Richtung Mathematical Finance umorientiert. Noch während des Bachelors Forschungsstipendium für Cambridge angeboten bekommen. Direkt nach dem Abschluss hin.
Tja, und dort bin ich jetzt seit einem halben Jahr, und es gefällt mir sehr gut.
Ich hatte mir damals auch viele Unis im Ausland angeschaut. Allerdings hatte ich wenig Lust auf das Vierjahresprogramm an der Ivy League und Oxbridge/LSE waren mir zu teuer (ja - es ist verdammt teuer hier, und London ist nochmal schlimmer). Jetzt wo ich hier bin, merke ich auch, dass die Aufteilung in Colleges hier doch recht "speziell" ist. Diese Art von Tradition & Kultur muss man mögen.
Bereue es im Nachhinein nicht, in D geblieben zu sein - hatte ein super solides Studium, konnte eine Menge Geld sparen und hatte deswegen viele Gelegenheiten, rumzureisen.
War all das geplant? Nein. Man kann nichts im Leben so richtig planen, und vieles erkennt man erst mit gesammelter Lebenserfahrung. Davor musst du keine Angst haben, im Gegenteil. Glaub an deine Kompetenz, lass dich nicht von minderbegabten Leuten beeinflussen, zieh dein Ding durch, und dann werden von allein gute Dinge passieren.
Es ist immer einfach, im Nachhinein zu sagen "Entspann dich, es wird alles gut" und ich war damals noch deutlich grüner hinter den Ohren als du. Deshalb würde ich meinen zentralen Ratschlag eher so formulieren: Wenn dir die ganzen Extracurriculars wirklich viel Spaß bereiten, gibt es keinen Grund, sie aufzugeben. Ich habe damals gemerkt, dass ich Dinge teilweise wirklich nur für den Lebenslauf gemacht habe, und vieles (zum Glück) aufgegeben. Stattdessen habe ich mich weiter belesen (noch so ein simpler Ratschlag: Viele (gute) Bücher lesen!!!) und bin gereist. Schüleraustausche habe ich auch viele gemacht, und sie sind mir bis heute gut in Erinnerung geblieben.
Löblich, dass du bereits aktiv Berufserfahrung sammeln willst. Allerdings würde ich das Praktikum in einer "T3"-Beratung insofern infrage stellen, als dass die dich, selbst wenn sie dich nehmen, nicht zu einem Kunden mitschicken würden. Das liegt nicht an deiner Kompetenz, sondern ausschließlich am Alter. Habe es selbst erlebt, dass Kollegen (und ich!) mit 20 beim Kunden immer noch sehr schief angeschaut wurden. Wenn du mal ins Banking schauen möchtest, könnte das mit dem Alter tatsächlich funktionieren.
Dort hat man keine Skrupel, junge Leute zu verheizen; es gab bei uns mal einen Mitpraktikanten, der noch minderjährig war :)
Ich habe sämtliche Dinge miterlebt und würde dir von M&A kategorisch abraten. Wenn es unbedingt sein muss, mach früh ein Praktikum, um die Entscheidungsfreiheit zu behalten.
Wenn du spezifische Fragen zu Cambridge hast - gerne. Zu anderen G5 Unis hier in UK kann ich (noch) nicht so viel sagen, obwohl ich ab und zu in der LSE Lib bin.
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