»Treue« verhindert Karrieremöglichkeiten
Viele Mitarbeiter bleiben ihrem Unternehmen auch in schlechten Zeiten treu. Damit verbauen sie sich jedoch gleichzeitig ihre Karrieremöglichkeiten und verringern ihre Chancen auf dem dynamischen Arbeitsmarkt. Das ist das zentrale Ergebnis der Masterarbeit von Monika Küpper am Institut für Arbeitswissenschaft der RUB.
»Treue« verhindert Karrieremöglichkeiten
Bochum, 06.05.2009 (idw) - Viele Mitarbeiter bleiben ihrem Unternehmen auch in schlechten Zeiten treu.
Damit verbauen sie sich jedoch gleichzeitig ihre Karrieremöglichkeiten und
verringern ihre Chancen auf dem dynamischen Arbeitsmarkt. Das ist das zentrale
Ergebnis der Masterarbeit von Monika Küpper, die das Weiterbildungsstudium
»Master of Organizational Management« am Institut für Arbeitswissenschaft (IAW)
der Ruhr-Universität als eine der Jahrgangsbesten abschloss. Küpper untersucht
den Wandel in einem mittelständischen Industrieunternehmen und die Formen des
»psychologischen Vertrags« der Mitarbeiter. Ihr Fazit: Die meisten Mitarbeiter
sind nach wie vor in einem langfristigen psychologischen Vertrag verhaftet und
fühlen sich an ihr Unternehmen gebunden.
Für ihre Untersuchung befragte Küpper qualifizierte Fach- und
Führungskräfte - so genannte Wissensarbeiter - in einem familiengeführten
Industrieunternehmen, dessen Organisation und Struktur sich in den vergangenen
Jahrzehnten unter anderem durch Arbeitsplatzabbau tiefgreifend verändert haben.
Damit einhergehen müsste eigentlich ein Wandel des psychologischen Vertrags
zwischen Mitarbeitern und Unternehmen: von der langfristigen Bindung zur
kurzfristigen Beschäftigung, vom »Normalarbeitnehmer« zum flexiblen
»Arbeitskraftunternehmer«, der einem Unternehmen seine Arbeitskraft für einen
begrenzten Zeitraum zur Verfügung stellt. Das Schlüsselwort für diesen
veränderten psychologischen Vertrag ist die »Employability«, die
Beschäftigungsfähigkeit.
Die
Befragungsergebnisse indes zeigen, dass die Treue zum Arbeitgeber in der Gruppe
der Wissensarbeiter sehr stark ausgeprägt ist. »Employability ist in der Tat ein
Fremdwort für die Mehrzahl der Befragten«, so Monika Küpper. Sie leben trotz
organisatorischen Wandels in scheinbar stabilen Arbeitswelten, haben viel
Verantwortung, lange Arbeitszeiten und ein sichereres Einkommen. Die Kehrseite
der Medaille: Wissensarbeiter ohne Führungsaufgabe sehen zum Beispiel keine
Notwendigkeit, sich weiterqualifizieren zu müssen. Sie erledigen ihre Arbeit
unbehelligt von Vorgesetzteneingriffen überwiegend selbstgesteuert. Verlieren
diese Angestellten ihren Job, wird es für sie umso schwerer, sich wieder in den
Arbeitsmarkt einzugliedern.
Dabei ist die Verbundenheit (eng. Commitment) mit dem
Unternehmen weder bei älteren noch bei jüngeren Arbeitnehmern affektiv: Bei
älteren Fach- und Führungskräften hat sie sich im Laufe der langen
Betriebszugehörigkeit in ein »kalkulatives Commitment mit emotionalen Zügen
gewandelt«, so Küpper. »Der Mangel an Alternativen wird ergänzt durch eine
dankbare Verbundenheit.« Damit hat sich ein so genannter »getreuer Ekkehard«
herausgebildet. Auch das Commitment jüngerer Befragter ist berechnend, jedoch
anders motiviert. Man ist loyal und gebremst begeistert, beobachtet und wägt
Vor- und Nachteile ab. Eine Verbundenheit mit dem Unternehmen ist aufgrund der
kurzen Betriebszugehörigkeit noch nicht entstanden, die Beziehung folgt
rationalen Abwägungen. Und die zentrale Erkenntnis: Arbeitsplatzunsicherheit ist
Teil der Erwartungen geworden. »Obwohl der traditionelle psychologische Vertrag
mit den Werten Arbeitsplatzsicherheit und Loyalität in seiner reinen Form nicht
mehr dominiert, kann eine durchgängige Veränderung des Vertrages zu einer neuen
Form nicht festgestellt werden«, resümiert Küpper. Für ihre herausragende Arbeit
erhielt Küpper am 23.1. auf der Absolventenfeier des Instituts einen
Büchergutschein als Anerkennungspreis, den die Fachschaft Arbeitswissenschaft in
diesem Jahr erstmals vergab.
Weiteres zum Thema Jobwechsel & Kündigung
Der „Headhunter oft the Year“-Award 2016 ist vergeben. Der Preis wurde verliehen in den Kategorien Best Newcomer, Recruiting Innovation, Best eBrand, Candidate Experience und Executive Search. Die Headhunter des Jahres sind: Pape Consulting Group AG, Dr. Terhalle & Nagel Personalberatung GmbH, MANNROTH GmbH & Co. KG, Dwight Cribb Personalberatung GmbH, Pentagon AG.
32 nominierte Unternehmen aus der Personalberatungsbranche haben es in die Endauswahl geschafft und hoffen am 2. Juni auf den Preis „Headhunter of the Year 2016“. Der Preis „Headhunter of the Year“ wird in den Kategorien Candidate Experience, Executive Search, Recruiting Innovation, Best eBrand und Best Newcomer vom Karrieredienst Experteer vergeben. Insgesamt haben sich 88 Unternehmen beworben.
Der Branchenumsatz der Personalberatung stieg in Deutschland im Jahr 2014 um 5,7 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Die Prognose für 2015 liegt bei 6,2 Prozent. Heiß begehrt sind Fach- und Führungskräfte mit Know-how in Digitaler Transformation. Jobsuchmaschinen, Expertenplattformen und Social-Media-Kanälen wie Xing oder Linkedin verändern die Branche.
Der Branchenumsatz der Personalberatung in Deutschland stieg 2013 verhalten um 3,2 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Die Top-Manager identifizieren sich immer weniger mit ihren Unternehmen. Dies sind Ergebnisse der Marktstudie „Personalberatung in Deutschland 2012/2013“ vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberater.
Bei der Rekrutierung von Führungskräften in mittelgroßen Unternehmen unterscheiden sich Ost- und Westdeutschland immer noch deutlich. Das ergab eine vom Land Thüringen geförderte Studie der Friedrich-Schiller-Universität Jena zur Personalpolitik.
IT-Manager und Personalverantwortliche in Unternehmen stellen
Headhuntern kein gutes Zeugnis aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine
aktuelle Studie der IT-Wochenzeitung COMPUTERWOCHE.
Die Personalberatung Neumann International hat im Rahmen einer Studie in Deutschland und Osteuropa untersucht, worauf Kandidaten bei ihrer beruflichen Neuorientierung tatsächlich Wert legen.
Beliebtes zum Thema Karriere
Die Mehrheit von Investoren bewertet deutsche Top-Manager als geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen. In keinem anderen Land ist das Vertrauen der Investoren in die Führungskräfte größer. In China dagegen glauben 82 Prozent der Investoren nicht an die Zukunftsfähigkeit der Manager. In den USA bezweifeln dies immerhin 70 Prozent, so das Ergebnis einer Management-Studie der Personalberatung Korn-Ferry.
Thomas Lurz ist 12-facher Rekord-Weltmeister mit zwei Olympiamedaillen. Über mehr als 10 Jahre galt er als bester Freiwasserschwimmer der Welt. Parallel dazu ist er Redner, Coach und Autor. Wie gelingt so eine Traumkarriere? Mit WiWi-TReFF hat er über die Erfolgsfaktoren seiner Doppelkarriere gesprochen.
Die Nachfrage nach der Chartered Financial Analyst (CFA) Qualifikation erreicht im Juni 2019 einen neuen Höchststand. Die Zahl der weltweiten Anmeldungen zu CFA-Prüfungen stieg im Vorjahresvergleich um 11 Prozent, gibt CFA Institute, der führende globale Berufsverband für die Investmentbranche bekannt. Besonders in den Schwellenländern wächst das Interesse an der Weiterbildung für Vermögensverwalter, Portfoliomanager, professionelle Investor und Finanzanalysten.
Das Bundesbildungsministerium plant das Berufsbildungsgesetz (BBiG) mit Wirkung zum Jahr 2020 anzupassen. Ziel ist es, dadurch die Berufsausbildung zu stärken. Kern der BBiG-Novelle sind die drei neuen Berufsabschlüsse "Berufsspezialist", "Berufsbachelor" und "Berufsmaster". Die Hochschulrektorenkonferenz warnt vor einer Verwechslungsgefahr mit Hochschulabschlüssen.
Die Wirtschaftswissenschaftler dominieren das Topmanagement der DAX-Unternehmen. 56 Prozent der Vorstände in MDAX-Unternehmen und 47 Prozent der Vorstände im DAX und SDAX sind Wirtschaftswissenschaftler. Von den CEOs der TecDAX-Unternehmen hat dagegen lediglich jeder dritte Wirtschaftswissenschaften studiert. Jeder fünfte Vorstandschef, der erstmals ein Unternehmen führte, war zuvor Finanzvorstand. Die CEOs waren vorher am häufigsten Unternehmensberater, wie die Lebensläufe von 170 DAX-Vorständen laut dem "Headhunter" Korn Ferry zeigen.
Führungskräfte sind häufig sehr glücklich in ihrem Job. 41,7 Prozent der Führungskräfte bezeichnen sich als "sehr zufrieden" mit ihrer Arbeit. Akademikerinnen und Akademiker sind mit 39,5 Prozent generell überdurchschnittlich zufrieden im Job. Jeder dritte Erwerbstätige ist laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mit seiner Tätigkeit "sehr zufrieden".
Aktuell machen die Deutschen ihren Job vorwiegend wegen des Geldes. Mehr Gehalt ist entsprechend der zentrale Karrierewunsch von jedem Zweiten für 2018. Wie wichtig es ist, Kenntnisse rund um die Digitalisierung aufzubauen, haben nur wenige Arbeitnehmer erkannt. 18 Prozent der Deutschen sind karrieremüde und möchten weniger arbeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt die Manpower-Studie „Karriereziele 2018“.