Hey, wirklich ganz großen Dank, dass du dir die Zeit nimmst und mir so ausführlich antwortest, das ist eine sehr große Hilfestellung für mich!
Gerne. Du wirst das in Bewerbungsprozessen noch häufiger hören und es ist ein typisches Vertreter-Gelaber, aber es ist so: Die Branche lebt von proaktiven, hungrigen Menschen, die Lust haben zu verkaufen und aus ihrem bisherigen Jobmuster raus wollen. Das scheint auf dich zuzutreffen, daher gerne ein paar Tipps.
Stimmt, und da will ich nicht landen. Den Weg des Steuerberaters möchte ich, nach einiger Überlegung, nicht angehen, auch wenn ich mir sicher bin, den Weg erfolgreich gehen zu können.
Also die Skills, einem Eskimo einem Kühlschrank zu verkaufen, möchte ich auf meinem Weg gerne lernen. Aber wie du schon sagst, tun wollen würde ich das nicht. Ist tatsächlich auch ein wichtiger Punkt für mich: ich muss jetzt nicht das beste Produkt der Welt vertreiben, aber es sollte durchaus ein Produkt sein, was wirklich auch Mehrwert schafft und somit zu Win Win Situationen führt.
Jetzt mal abschließend: Verkaufst du digitale Produkte oder besser gesagt Dienstleistungen, ist das insbesondere seit der Pandemie ein Ding von Home-Office bzw. Büroarbeit. Das kann man in Präsentationen via Teams, Zoom etc. super verkaufen und beraten. Kaum ein Unternehmen will mehr heute Vertreter im Haus haben die irgendwelche Software verkaufen. Da die Demonstration sowie so auf dem PC erfolgt, geht das auch super online.
Wenn du unterwegs sein willst, dem Kunden die Hände drücken willst und einfach jeden Tag andere Tapeten um dich herum magst, geht das nur im Direktvertrieb von physischen Produkten. Eben jene Produkte, die du per Demo beim kundenspezifischen Problem anwendest und eben deine Lösung dafür zeigst.
Direktvertrieb ist B2C, oder nicht? Also man stellt dem Endkunden direkt Produkte vor? Die einfachste Form zum Beispiel Staubsaugervertreter, richtig? Grundsätzlich würde mich der B2B-Bereich schon mehr reizen.
Direktvertrieb kann beides sein, einem Unternehmen verkaufst du als Hidden Champion (d.h. der Endkunde kennt nur das Produkt deines Kunden, aber nicht dich) deine Produkte auch direkt.
Ich habe von B2B leider kaum Ahnung, generell ist verkaufen sicher ähnlich. Aber einen Schritt in fremde Wohnzimmer möchte ich auch nicht wagen, wäre mir zu Privat. Da musst du auch sicher dieser Eskimo-Verkäufer sein, bin ich nicht.
Also verstehe ich dich richtig, du würdest mir zu stimmen, dass der Quereinstieg ohne Studium sinnvoller ist als erstmal drei Jahre Studium? Du sagst weiter unten, dass ihr beispielweise niemanden ohne Studium nimmt (was ich auch nachvollziehen kann, da es in der Tat ein guter Filter ist). Diese Tatsache würde sich bei euch aber auch ändern, wenn jetzt jemand zwar kein Studium hat, dafür aber mehrjährige Berufserfahrung im Vertrieb?
Bei uns per se nicht. Da wir eben auch anwendungstechnisch (d.h. nach dem Verkauf) zur Verfügung stehen, braucht man bei uns technisch- und wirtschaftlich kombiniertes Wissen, das man so meist nur im Studium erlangt.
Eine Einführung oder sog. On-Boarding, wo du die zu verkaufenden Produkte kennenlernst und bestenfalls auch eine Vertriebsschule hast (muss bei Junior Positionen ja so sein, da keine/kaum Berufserfahrung) ist selbstverständlich. Das ist klar.
Bitte bewirb dich erstmal auf so viele Stellen/Unternehmen wie möglich und schaue die Reaktion an. Wirst du zu einem Gespräch eingeladen (aufgrund der Masse an Bewerbern im Vertrieb sind das meist erst so unpersönliche Tests, Rollenspiele und AC-Days), kannst du alles weitere bei denen erfragen. Klappt das nicht, kannst du deine Strategie anpassen und ggf. das Studium anpeilen.
Ja richtig. Ich will nicht mehr im Büro arbeiten und still für mich hinarbeiten, Belege sortieren, steuerliche Sachverhalte prüfen und vor mich hingrübeln. Sondern Gas geben, eine steile Lernkurve nehmen und meine Skills ausbauen. Ich bin ein kommunikativer Mensch und finde den Vertrieb aus mehreren Gründen total interessant (Persönlichkeitsentwicklung, Jagd nach Erfolg, kommunikativ und eben der Leistungsgedanke).
Ja wie erwähnt passt das Bild grundsätzlich. Du musst es einer HR nur auch so verkaufen. Insbesondere der Leistungsgedanke sollte im Vordergrund stehen. Gerade am Anfang der Vertriebskarriere ist das viel Arbeit, Überstunden und Überstunden, die aber heutzutage meist recht fair vergütet werden dann all-in. Der Erfolg im Vertrieb kommt mit der Zeit und das ist das Geile. Ich hatte nach 2 Jahren das erste Mal in gewissen Monaten eine 1 mit fünf anderen Zahlen dahinter auf meinem Bankkonto. Außer in großen Beratungsgesellschaften kenne ich nur sehr wenige Positionen, wo das mit so jungen Jahren möglich ist (und die arbeiten da teils auch nochmal ein ganz anderes Pensum ab, wo wir dann von 70 Stunden reden).
Wie hast du selbst im Vertrieb angefangen? Direkt mit Premiumprodukten oder auch erstmal eher klein?
Was meinst du? Was sind Premiumprodukte und was nicht? Letztendlich ist für den Baustellenmitarbeiter oder Bauherr die Bohrmaschine von HILTI ein Premiumprodukt, für Audi in Ingolstadt irgendwelche Roboter und dazugehörige Steuersysteme und sonstige Automatisierungsprodukte. Aber grds. verstehe ich deine Frage, bin schon seit Beginn bei letzteren Produkten tätig. Habe aber einige Mitarbeiter, die bei dem genannten Unternehmen für Bohrmaschinen angefangen haben, Erfahrungen zu sammeln (Studium nicht vergessen).
Übrigens: neben meinem Job arbeite ich einem selbständigen Handelsvertreter zu. Auch Mal mit kleineren Vertriebsarbeiten. Hier könnte ich es natürlich etwas mehr ausschmücken.
Versuch ein Arbeitszeugnis zu bekommen wo das drin steht. Reinschreiben und behaupten kann jeder, wir haben auch teilweise Kandidaten die so etwas behaupten (manchmal auch bei riesen Unternehmen mit exzellenten Vertrieb) und dann können die aber kein Zeugnis darüber nachweisen - komisch.
antworten