„Strategischer“ Exit aus Unternehmensberatung zu OEM
Hi zusammen,
Ich befinde mich aktuell am Scheideweg eines strategischen Jobwechsels. Ich bin nun seit einigen Jahren bei einer kleinen Boutique Beratung im IT / Digital Umfeld und konnte dort viel Erfahrung sammeln insbesondere zuletzt im Automotive Umfeld.
Dort bin ich aktuell auf Manager Ebene und stehe bei knapp unter 100k. Die Projekte variieren in ihrem Anspruch und zeitlich ist alles drin - von 35h Wochen bis zu 60h Wochen. Wobei die extremen Zeiten schon eine Weile her sind - sich aber mit einem neuen Projektwechsel ändern können. Wirkliche weitere Beförderung ist erst in 3 Jahren drin zum Senior Manager wegen fix 10 J BE für Aufstieg zu SM. Darüber hinaus dann nur noch mit Akquise. Fachexpertenkarriere ist zwar geplant, aber auch die ist an Vertrieb gebunden, woraus also eine Dreifachbelastung resultiert (Projektleitung, Fachliche Arbeit, Akquise)
Nun habe ich meine Branchen Erfahrung mal genutzt für Bewerbungen und habe mit viel Glück nun tatsächlich eine Zusage eines Münchner OEMs vorliegen. Gehalt ist für 2024 trotz EG11 nur ganz knapp unter meinem jetzigen (50€ netto im Monat) dank 40h Vertrag der wohl selten ist und einigen Boni. Man ist mir da also sehr entgegengekommen.
Neuer Job wäre ebenfalls im Bereich IT und Projektleitung. Aber ich wäre verantwortlich für einen Teil für Betrieb und Optimierung eines Backendumfangs der langfristig immer relevanter wird in der Automobilindustrie und gleichzeitig sind strategische IT Projekte immer eine gute Basis für Digitale Transformation etc.
Einordnung war vorab als potentielle Führungskraft seitens des OEMs was mir schon mal ganz recht wäre - aber natürlich keine Garantien, wie immer im Leben. Die Innerpolitischen Aspekte von Konzernen kenne ich natürlich sehr gut daher weiß ich mich im Hinblick auf Machtspiele im Konzern erwartet.
Das eigentliche „Problem“ ist, dass ich bis auf gekürzte Gehaltsbänder (etwas mehr als 5% indirekte Gehaltsreduktion) und klassische IT PMO Projekte nicht unzufrieden bin mit der Beratung bei der ich aktuell bin, gleichzeitig geht bei der Beratung wie bei jeder anderen auch nichts ohne Umsatz und Vertrieb ab einem gewissen Punkt der Karriere. wobei hier die Kollegen von persönlichen Netzwerken und Ex Arbeitgebern profitieren, also etwas wo ich nie hinkommen werde, vor allem da ich keine große Freude am Vertrieb habe.
Jedenfalls stehe ich nun an dem Punkt, dass ich mich also entscheiden muss zwischen: im jetzigen Konstrukt bleiben (noch 1-2 maximal 3 Jahre wären drin - Gehalt somit dann irgendwo bei 110-112k bis in 3 Jahren) ODER bei +/- gleichem Gehalt zum OEM wo ich in 2-3 Jahren auch ca im ähnlichen Bereich sein sollte. Also in 3 Jahren auf EG12 sollte machbar sein. Wobei es in der Zwischenzeit ja noch mal tarifliche Anpassungen geben sollte.
Hat hier jemand schon mal diesen Schritt gemacht und kann berichten? Insbesondere was das Thema Kultur und Karriere angeht?
Über einen Wechsel in eine größere Beratung habe ich ebenfalls nachgedacht, aber der Weg steht einem ja als ex Berater immer offen. Das Netzwerk habe ich.
Ein anderer Gedanke war: Sollte es mir überhaupt nicht gefallen, sollte ein Wechsel in ein KMU oder zu einem anderen IG Metall Konzern / OEM weniger ein Problem sein, wenn ich bereits einen entsprechenden Namen im CV habe?
Prestige ist definitiv nicht der motivierende Faktor, eher die Möglichkeit mich fachlich zu entwickeln wie ich will und gleichzeitig den Führungskräfte-Track zu gehen.
Ansonsten: in München bin ich sowieso bereits und bei meiner jetzigen Firma gilt entweder Home Office oder vor Ort beim Kunden. Beim OEM gibt es die Erwartung zumindest einmal die Woche mal aufzutauchen - was bei meinem jetzigen AG nicht anders ist.
Ich freue mich über Impulse :)
antworten