Probezeit: Verschiedene Optionen
Hallo liebes Forum,
ich muss mich nun auch mal an euch wenden, denn ich kann gerade keinen klaren Gedanken mehr fassen. Zu meiner Story: Berufserfahrung bisher knapp 10 Jahre, immer 3-4 Jahre bei einem AG gewesen. Zuletzt etwas mehr als 3 Jahre beim AG und zu Beginn des Jahres zu AG Nr. 4 gewechselt.
Dorthin wurde ich abgeworben durch einen Headhunter. Der alte Job hat mir an sich sehr gut gefallen und ich habe mich in der Firma wohlgefühlt. Der neue Job bot deutlich mehr Gehalt und die Aufgaben und Weiterentwicklungsmöglichkeiten hörten sich toll an.
Realität aktuell: Die Aufgaben machen mir kaum bis keinen Spaß, oft versuche ich aktuell nur den Tag zu "überleben" und ich muss 2 mal die Woche pendeln (ca. 45 min.), was mir auch total gegen den Strich geht. Jedesmal muss ich die Verkehrslage im Blick behalten, um Stau zu umgehen usw... Die W/L-Balance ist nicht sonderlich toll. Dagegen ist aber der Chef super und tut alles in seiner Macht stehende. Man möchte mich auch auf Weiterbildungen ins Ausland schicken und fördern und aufbauen. Mir wurde bereits mitgeteilt, dass ich die Probezeit bestanden habe. Eigentlich ein Grund zur Freude, die kommt aber nicht so wirklich auf. Ich kann mir den Job aktuell irgendwie nicht so ganz für die nächsten 5-10 Jahre vorstellen.
Aufgrund meiner Unzufriedenheit mit dem Jobwechsel habe ich einfach mal 2 weitere Bewerbungen geschrieben, bei beiden Unternehmen bin ich inzwischen auch zum 2. und finalen Gespräch eingeladen worden. Zusätzlich tut sich eventuell die Möglichkeit auf, zum alten AG zurück zu gehen, wenn ich dort wieder "anklopfe". Allerdings wahrscheinlich nicht auf meine alte Stelle, sondern vielleicht "nur" in eine andere Abteilung.
Mich überfordert die Situation aktuell ungemein, folgende Gedanken geistern mir Tag & Nacht durch den Kopf:
- "Muss" ich evtl. mal länger im aktuellen Job durchhalten und nicht gleich die Flucht ergreifen?
- Wenn ich gehe, hab ich ein fürchterlich schlechtes Gewissen meinem super Chef ggü., der dann wieder "allein dastehen würde"
- Wie soll ich die Vorstellungsgespräche wahrnehmen, ohne dass jemand etwas merkt oder Verdacht schöpft?
- Bei beiden o.g. Alternativunternehmen würde ich wohl mind. 10 T EUR im Jahr weniger verdienen, habe aber einen angenehmeren Arbeitsweg - wenn es dort auch nicht besser ist, habe ich aber sogar noch Geld "verschenkt". Hinzu kommt, dass ich bei einem der beiden UN wohl nur einen befristeten Vertrag erhalten würde
- wird die W/L-Balance bei den Alternativen wirklich besser?
- Machen mir die Aufgaben bei den anderen UN wirklich mehr Spaß?
- Ich habe extrem Angst wieder die falsche Entscheidung zu treffen
- Ich bin jeden Tag mehr enttäuscht darüber, den alten Job aufgegeben zu haben
- ...
Vielleicht befinde ich mich in gewisser Weise aktuell in einer Luxus-Situation aufgrund vermeintlich mehrerer Möglichkeiten. Aber mein Gewissen & negative Gedanken lähmen mich derart, dass ich wie erwähnt nahezu keinen klaren Gedanken mehr fassen kann und völlig neben der Spur bin. Ich kann kaum an etwas anderes denken, nicht abschalten und habe wenig Freude seit meinem Jobwechsel vor ein paar Monaten. So viele Informationen ich auch erfrage und mich einlese (Kununu, Website des UN usw.), so schwer tue ich mich trotzdem rationale Entscheidungen zu treffen.
Ich hoffe, jemand neutrales kann meine Situation zumindest ein wenig nachvollziehen und hilfreiche Tipps "von außen" geben.
Vielen Dank euch vorab!
antworten