Meine persönliche Meinung ist, dass in diesem Zusammenhang immer unterstellt wird, dass solange nicht jeder deutscher Akademiker eine Job hat, es keinen Fachkräftemangel gibt. Aber seien wir doch mal ehrlich: die Anforderungen sind in den letzten 20 Jahren stark angezogen. War es damals noch ausreichend irgendeinen Studiengang mit irgendeiner Note nach 25 Semestern abzuschliessen, können es sich Unternehmen heutzutage nicht leisten, einfach irgendwen einzustellen. Daher werden diejenigen herausgepickt, die möglichst schnell einsetzbar sind. Und das dies im Zweifelsfall diejenigen sind, die zügig durch das Studium gekommen sind, ist einfach ein Erfahrungswert aus den Unternehmen. Denn sich schnell durch ein Studium zu bringen zeugt m.E. nicht unbedingt von besonderer Intelligenz, sondern zu einem sehr starken Maße auch von der Fähigkeit sich durchzubeißen, hart zu arbeiten und das Ziel fest im Auge zu haben.
Und wenn es davon nicht genug in Deutschland gibt, dann suchen Firmen halt im Ausland. Diese Diskussion wird nicht nur in Deutschland geführt. Ich habe zum Beispiel 5 Jahre in den USA gelebt und dort wird von den amerikanischen College Grads das gleiche Klagelied gesungen. Früher war ein College-Abschluss noch ein Garant dafür, ein sicherer und lebenslanges Einkommen zu beziehen. Heute nutzen die meisten amerikanischen Unternehmen vielfach auch Inder, da diese (zumindest diese, die ein USA-Visum gesponsert bekommen) die top 5% ihres Jahrgangs sind und einfach schon gezeigt haben, dass sie hart arbeiten können. Daneben sieht dann ein 21 jähriges College Kid ziemlich alt aus, dass die 4 Jahre im College vor allem dazu genutzt hat, um Party zu machen (was ja die Erwartung an ein College ist)...
Lounge Gast schrieb:
Jetzt auch offiziell bestätigt.
Hamburg - Die Diskussion um Fachkräftemangel in Deutschland
ist nach Ansicht des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW) unbegründet. Das Berliner Institut
sehe keine Anzeichen dafür, dass der Bundesrepublik
gegenwärtig und in Zukunft die qualifizierten Fachkräfte
ausgehen könnten, berichtete das Hamburger Nachrichtenmagazin
?Der Spiegel? vorab aus einer Studie des DIW, die am Dienstag
vorgestellt wird. Die Diskussion sei eine?Fata Morgana?,
heiße es darin. Für ein generell knappes Arbeitskräfteangebot
ließen sich ?keine Belege finden?. So seien die Löhne für
Fachkräfte kaum gestiegen, zudem sei die Zahl der
Arbeitslosen mit Qualifizierung größer als die Zahl der
offenen Stellen.
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Hauptsache man treibt naive Abiturienten an die Unis und
sorgt für eine höhere Akademikerquote. Ob die überhaupt einen
ihrem Qualifikationniveau entsprechendem Job bekommen oder
gleich in Hartz4 dahinsiechen, scheint der Politik herzlich
egal zu sein. Diese ganze Thematik scheint eh nur eine
Phantomdiskussion zu sein, um nur die Zuwanderung zu erhöhen
bzw. um auf Unternehmensseite durch einen
Absolventenüberschuss die Löhne zu drücken.
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