Grundsätzlich kann man über alles verhandeln - man sollte sich aber über die Konsequenzen im Klaren sein, wenn die Verhandlung zu keiner Einigung führt.
Absolvent: "Hallo, der Vertrag ist super, aber das sind mir 3.000 Euro zu wenig im Jahr."
Firma: "Nun, mehr zahlen wir nicht."
Absolvent: "Grmpf"
Und nun? Lehnt man deshalb den Vertrag ab? Oder sagt man "Pech gehabt" und arbeitet fürs geringere Gehalt? Wie soll das ohne Gesichtsverlust möglich sein?
Mein Tipp: Niemals mit einer konkreten Geldforderung in das Gespräch gehen, sondern Optionen öffnen.
Absolvent: "Ich finde den Vertrag gut und würde gerne bei Ihnen anfangen. Das Gehalt ist gut, allerdings würde ich gerne 3.000 Euro mehr verdienen."
Firma: "Wir zahlen aber keine 3.000 mehr."
Absolvent: "Das ist in Ordnung. Können Sie mir denn einen Weg aufzeigen, wie ich durch besonders gute Leistung mein Ziel nach einem Jahr erreichen kann?"
Firma: "Sie bekommen eine Vorgabe, die Sie erfüllen sollen. Bei 100% Zielerfüllung bekommen Sie Ihr Gehalt."
Absolvent: "Und was müsste ich tun, um die 3.000 mehr zu bekommen?"
Firma: "Dafür müssten Sie richtig gut sein und 120% erreichen. Aber das schaffen Sie in Ihrem Gebiet nicht so leicht."
Absolvent: "Ich spreche neben Englisch auch Italienisch. Können Sie mir nicht ein italienisches Gebiet zusätzlich geben?"
Firma: "Ja, wir habe gerade eine Region frei, um die sich niemand kümmert. Aber da wollen wir nach 6 Monaten Fortschritte sehen, sonst nehmen wir Ihnen das Gebiet wieder weg."
Absolvent: "Klingt nach einem fairen Angebot. Würden Sie mich dabei denn unterstützen? Die Firma profitiert davon ja gleichermaßen."
Firma: "Ja, wenn Sie gut sind, dann unterstützen wir Sie."
Absolvent: "Gut, dann würde ich vorschlagen, dass ich für das angebotene Gehalt anfange, die Region in Italien mit übernehme und dass wir uns alle 2 Monate treffen, um meine Fortschritte zu besprechen."
So oder so ähnlich könnte das ablaufen. Wer nur fordert und nichts bietet, bekommt selten seinen Willen. Leistung und Gegenleistung sind die Zauberwörter, die einen weiterbringen.
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