Wie man sieht passt nicht jeder zu flachen Hierarchien.
Manche mögen es lieber in Konzernen, haben dort ihre tiefen Hierarchien (meine letzte Konzernstation hat deren sieben-neun zwischen Indianer und Vorstand und können die Karriereleiter emporsteigen. Man hat meist nur einen recht abgesteckten Spezialbereich, kann in dem bei Bedarf aber sehr tief einsteigen.
Bei flachen Hierarchien sieht es anders aus. Wem es da primär um den Aufstieg geht, der ist falsch. Offensichtlich gibt es viel weniger Aufstiegspositionen als in einer tiefen Hierarchie.
Aktuell bin ich in einem kleineren Unternehmen mit flachen Hierarchien (knapp 450 MA,insgesamt drei-vier Ebenen, also Vorstand, Bereichsleiter, manchmal Teamleiter und Indianer). Die Möglichkeit zu gestalten ist viel höher, auch die Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen. Da habe ich mehr Möglichkeiten und Verantwortung als mein Abteilungsleiter vorher im Konzern.
Irgendwas läuft nicht so toll? Dann ändern wir es eben recht schnell. Im Konzern musste ich fünf "Türsteher" überzeugen, um überhaupt zum Entscheider zu kommen und der konnte dann den Handlungsbedarf entweder nicht nachvollziehen oder musste selbst noch x Schwesterbereiche überzeugnen.
Flache Hierarchien sind als weniger für klassische Karrieremenschen.
Was die Bezahlung angeht: Trotz flacher Hierarchie gibt es genügend finanzielle Aufstiegsmöglichkeiten. Es wird zum Beispiel Themen-, Produkt- oder Kundenverantwortung extra vergütet und die Spreizung auf einer Ebene ist auch größer. Aktuell verdiene ich auf niedrigster Ebene in der flachen Hierarchie mehr als mein Abteilungsleiter (Indianer - Teamleiter - Abteilungsleiter) mit insgesamt ca. 50 untergeordneten Mitarbeitern (allesamt studierte MA). Es geht also, auch wenn im allgemeinen gilt: Flache Hierarchien eher bei kleinen Unternehmen und kleine Unternehmen zahlen meistens weniger als große.
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