Hab den Job als Account Manager bei einem Unternehmen, welches zur Bechtle Gruppe gehört ausgeübt.
Zunächst muss ich sagen, dass Bechtle im HQ sehr modern aufgestellt ist und am expandieren ist, da die IT Branche boomt.
Ich hatte gut verhandelt und ein Einstiegsgehalt von 48.000 Brutto im Jahr und Dienstwagen inkl. Tankkarte. Diese Summe hätte ich für ein Jahr Fix bekommen. Danach wären es 2.500€ Brutto und 1.500€ variabler Anteil gewesen, der variable Anteil ist Umsatz abhängig. Den Variablen Anteil erhält man monatlich als Vorauszahlung ausbezahlt. Erreicht man den Umsatz bzw. DB nicht kommt man quasi ins Minus wie bei einem Dispo.
VWL, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld gab es nicht.
Mit Hardware kann man heutzutage kaum noch Geld verdienen bzw. ist eine Marge von 10 bis 15% schon sehr gut. Heißt also du musst zu der Hardware auch Dienstleistungen verkaufen, da so dein Deckungsbeitrag steigt.
Ich muss auch sagen, dass das Betriebsklima in einem kleineren IT Systemhaus nicht das beste ist, zumindest war es bei mir so. Bei Bechtle im HQ ist alles professioneller und seriöser, dort laufen die Mitarbeiter auch gut gekleidet rum (Anzug, Hemd und ordentliche Jeans, business style halt). Es gab keine Einarbeitung und die Kollegen hatten im Vertrieb überwiegend kein betriebswirtschaftliche Studium. Schockierend fand ich, dass die Vertriebler nicht mal wussten, was Sie dem Kunden verkaufen bzw. verkauft haben. Vertiefte Produktkenntnisse hatte dort keiner. Das Motto dort war Hauptsache verkaufen. Die Prozesse waren im Unternehmen sehr schlecht organisiert. Es gab auch keine richtige Strategie was die Zukunft betrifft.
Ausserdem herrschte dort eine starke Ellenbogenmentalität. Hinzu kommt, dass man häufig länger arbeitet oder Mails auch nach Feierabend oder in der Mittagspause beantwortet.
Als Berufseinsteiger lässt man sich schnell von einer neuen Karre und Tankkarte blenden. Nach einem halben Jahr bin ich ausgestiegen. Ich hatte dann noch 2 Gespräche bei Konkurrenz Unternehmen bzw. andere IT-Systemhäuser. Dort war das Vergütungssystem ähnlich wie bei Bechtle. Darauf hatte ich aber keine Lust mehr und hab dann dankend abgelehnt.
Für mich war das kein professioneller Vertrieb sondern so 0815 Vertrieb aus dem Grund bin ich dort auch ausgestiegen. Ich kann nur jedem Absolventen davon abraten. Lieber 44.000 im Jahr und dafür sicheres Geld als so einen Variablen Anteil von 40 Prozent. Damit kann man meiner Meinung nach nicht planen. Gescheiten Vertrieb findet man z.b bei hilti, Bosch, kärcher etc. Die stellen auch keine Leute mit Ausbildung im Vertrieb ein sondern Akademiker mit Master und zahlen auch deutlich besser.
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