Das ist leider auch sehr plakativ. Die Arbeit kann definitiv interessant sein und number crunchen macht vielen Leuten halt einfach Spaß. Du warst definitiv noch nicht im IB, denn es geht auch um das Feeling, bei stressigen Situationen richtig und schnell zu agieren und effizient zu arbeiten. Anspruchslos ist der Job an sich nicht, aber die Aufgaben sind repetitiver, als man vermuten würde. Und ja, es gibt auch die berühmten Leerläufe und leider noch den Anspruch auf FaceTime. Ob das sinnvoll ist, sei mal dahingestellt.
In den letzten Jahren ist der BewerberHype übrigens zumindest bei meiner BB wieder spürbar höher. Es interessieren sich definitiv wieder mehr Top Leute für uns als 2009-2016, wo der FAANG und Start Up Hype uns viele gute Leute genommen hat. Ansonsten gibt es auch immer den einen oder anderen, der dann doch zu MBB geht.
Sei es drum, am Ende ist IB tatsächlich ein Sammelbecken für motivierte und engagierte Leute, die bock auf viel Prestige und Kohle haben. Das geht leider auch zT mit diversen Charakterzügen einher, die ich persönlich nicht schätze. Aber in keinem anderen Berufsfeld kann man als „Angestellter“ so schnell so viel Kohle machen. Wer mit 22-23 einsteigt, ist bei uns mit 30 Jahren bei >300k allin. Wer ordentlich wirtschaftet, kann sich dann mit mitte 30 ein sorgenfreies Leben gönnen. Natürlich steigen daher viele aus, aber es bleiben der Branche letzten Endes auch mehr treu, als immer gedacht wird.
WiWi Gast schrieb am 13.11.2019:
Was sollen die Leute den an ihrer Zeit im IB "vergeudet" haben? Sie haben dort eine geile Zeit. Welche andere Branche verspricht schon eine vergleichbare High-End-Arbeit, die auch noch super bezahlt wird und superinteressant ist.
High End Arbeit = Pitchbooks erstellen
Wie auch immer, es macht einfach irre Spaß und bringt Prestige. Die meisten Analysts würden sicherlich auch für das halbe Gehalt bei den BB arbeiten.
Da bin ich gerade vor Lachen fast an meinem Mitternachtssushi erstickt. Mach bitte mal irgendwo bei M&A ein Praktikum, Kind. Du wirst im IB erst einmal Experte dafür, Elemente in PP Slides richtig auszurichten, irgendwelche halbschrotten Excel Macros zu bedienen, oder dich mit irgendwelchen Nischenindustrien auseinanderzusetzen, die in fast allen Fällen so öde wie unbekannt sind.
Die Arbeit ist im Endeffekt oft der letzte Mist und wird erst interessant, wenn man Projektverantwortung hat. Da wird man dann aber in der Regel entweder von schwacher Konjuktur, willkürlichen corporate decisions oder dem dämmernden Bewusstsein, Jahre seiner eigenen Lebenserwartung eingebüßt zu haben, eingeholt, und flüchtet sich in einen "entspannten" Job, den man als Dax30 Trainee auch bekommen hätte.
Vieles in der Branche spiegelt noch den nachwirkenden Glanz der goldenen Zeiten wider, der aber sichtlich am Verfliegen ist. Nicht umsonst interessieren sich immer weniger Studenten der Topunis für das Feld IB.
antworten