Zum Thema orthopädische Auswirkungen von Büroschuhen muss ich wohl doch ein wenig ausholen.
Beim Rennen/Sprint geht der Mensch in einen Stil über, den er eigentlich seit Millionen Jahren beim Barfußlauf anwendet: den Vorderfußlauf, bei dem die Ferse keinerlei Bodenkontakt hat. Das gleiche passiert automatisch auch beim (langsamen) Laufen in ungedämpften Schuhen (oder gar barfuß), wo man nicht bequem von der Ferse über den Vorderfuß abrollen kann, wie dies bei einem gedämpften Sportschuh möglich ist.
Der Unterschied ist, dass beim Vorderfußlauf das Fußgelenk und die Unterschenkelmuskulatur die Wucht des Auftretens bereits abfedert. Beim Auftreten mit der Ferse ist dies nicht möglich, weswegen die Dämpfung des Schuhs einen Teil dieser Arbeit übernimmt.
Ich wage zu behaupten, dass kein Mensch mit Büroschuhen (auch nicht bei solchen mit Brandsole und Korkeinlage) nach dem Übergang in den Laufschritt noch im Fersenlauf unterwegs ist. Dafür ist die Sohle einfach zu dünn. Also geht man automatisch in den Vorderfußlauf über, wobei die Dämpfung der Sohle an dieser Stelle zweitrangig ist, da die Gelenke die Dämpfung nahezu vollständig übernehmen.
Beim normalen Gehen sind die Dämpfungseigenschaften des Schuhes hingegen aus orthopädischer Sicht absolut vernachlässigbar (wir reden nicht über Absatzschuhe bei Frauen), da die auf den Knochenapparat einwirkenden Kräfte viel geringer sind.
Menschen sind schließlich Millionen Jahre barfuss gelaufen (ganz ohne Büroschuhe) - ohne jegliche Wirbelsäulenschäden. Bei diesen handelt es sich viel eher um Zivilisationskrankheiten durch zu viel Sitzen aber definitiv nicht durch das Tragen falscher Büroschuhe.
PS:
Ich bin in Vorbereitung auf einen Marathon seit Nov. bereits mehr als 600 km gelaufen. Ich kann aus eigener Erfahrung gut behaupten, dass man bei diesem Pensum den Unterschied zwischen einem guten und passenden Laufschuh von einem schlechten Laufschuh unterscheiden kann. Bei Büroschuhen merke ich hingegen keine Unterschiede :-)
Lounge Gast schrieb:
Das sehe ich anders. Wenn Sie sich einmal informieren,
welchen Einfluss Schuhwerk auf die Wirbelsäule hat, werden
Sie das anders sehen. Als Berater sind Sie i.d.R. auf den
Beinen, viele Stunden am Tag. Rennen zum Zug, zum Gate, zum
Taxi. Ich lebe so seit 15 Jahren und sehe Schuhe als
Arbeitswerkzeug.
Ich bin sicher, viele hier würden nicht mit der Wimper
zucken, 400 EUR für eine Playstation, eine
Wireless-LAN-Anlage für zuhause, ein Sportgerät, Alufelgen
oder "Hollister"-Kleidung auszugeben.
Gute Schuhe kaufen Sie für sich selbst. Und Ihre Gesundheit.
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