Wie kann ich lernen, im Beruf meine Teamkollegen besser zu verstehen?
Da sich die Situationen so langsam angehäuft haben, sodass ich mir darüber Sorgen mache (fange bald einen Job in einer Unternehmensberatung an), poste ich mal hier mein Anliegen. Und zwar habe ich im Verlauf meines Studiums (4 Jahre Bachelor Deutschland, 1 Jahr Master USA) festgestellt, dass ich im Allgemeinen ein Spätzunder bin wenn es darum geht, Sachverhalte und Diskussionen bei der Zusammenarbeit mit anderen Menschen zu verstehen.
Ich meine nicht Sachen wie Körpersprache, Emotionen, Small-Talk, Sarkasmus usw., sondern wirklich die Inhalte: ich hatte zahlreiche Situationen, wo ich später als der Rest verstand, worum es eigentlich ging und was ich machen sollte. Daraus resultierte, dass ich meist nicht ganz für voll genommen wurde, wenig redete und weder eine gute Performance abliefern noch eine gute Beziehung zu meinen Teamkollegen aufbauen konnte. Außerdem hatten meine bisherigen Betreuer in meinen Praxiserfahrungen keinen guten Eindruck von mir (verstand Anweisungen oft falsch und führte sie auch falsch aus, meistens ging es um irgendwelche Computerprogramme, wo ich generell nicht besonders erfahren bin).
Das hat zwar auch damit zu tun, dass ich mich sehr wenig für meinen Studienbereich (Ingenieurswissenschaften) interessierte und somit sehr viel weniger Praxiserfahrung/Motivation hatte als die Menschen um mich herum. Daher lag das Problem meistens darin, dass ich Begriffe/Terminologie nicht verstand oder nicht richtig interpretieren konnte. Vor allem in den USA fand ich es schwieriger mitzukommen (auch bei Sachen wie Business Plan im Team erstellen, Produktentwicklungsprojekt im Team usw., wo es nicht viel „Ingenieurs-Terminologie“ gab), da Englisch für mich eine Fremdsprache ist.
Vor allem ergab alles aber irgendwie keinen Sinn für mich: ich stehe eher so auf Logik-Zeugs, kann abstrakte Konzepte, die logisch aufgebaut sind, relativ gut verstehen und anwenden (bin mit sehr guten durch das Studium gekommen, jedoch vielmehr durch Fleiß als Intelligenz und extrem viel Aufwand). Selbst wenn ich jedoch einen Fließtext (z. B. Zeitung) oder eine Powerpoint-Foliensammlung lesen muss (ohne viele logische Zusammenhänge) finde ich es schwer, am Ball zu bleiben.
Außerdem habe ich eine eher geringe Konzentrationsfähigkeit (obwohl über die Jahre massiv verbessert) und werde sehr schnell nervös. Diese beiden Merkmale korrelieren zumindest mit diesem Problem...
Meine Frage: klingt das nach einem allgemeinen Problem sozialer Fähigkeiten, oder kann es sein, dass ich einfach den falschen Studiengang gewählt habe? Habe ich vielleicht eine allgemeine Lernschwäche, aus der sich schließen lässt, dass ich meine Bestnoten allein einer Inselbegabung zu verdanken habe?
Man sagt mir, dass dies ein Zeichen fehlender Sozialkompetenz sei. Jedoch habe ich in meinem Privatleben diese Probleme nicht (Freundeskreis, Familie etc.) und im Allgemeinen eine hoch ausgeprägtes empathisches Vermögen. Daher meine Frage, wonach dieses Problem klingt und ob es sich bekämpfen lässt.
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