"Leider" gibt es verschiedene Arten von Menschen - dies ist eine Ausprägung davon.
Ich arbeite auch in einem Bereich, in dem spätes Nach-Hause-gehen als Normalität angesehen bzw. als gute Charaktereigenschaft gewertet wird.
Meiner Meinung nach solltest Du selbstbewusst nach Hause gehen. Sobald Dein Kollege etwas sagt, solltest Du - ebenfalls selbstbewusst - klarmachen, dass Du Deine Arbeit erledigt hast und nun Feierabend machst.
Das sollte genügen.
Erledigst Du Deine Arbeit gut, dass ist alles im grünen Bereich. Ggf. wird aber Dein Kollege befördert, während Du leer ausgehst.
Das jedoch ist die Entscheidung, die man (bewusst) treffen muss:
Will ich Freizeit opfern für die Firma, damit ich ggf. irgendwann befördert werde, oder will ich lieber das Hier und Jetzt genießen?
Die Entscheidung ist nicht einfach, wenn man sie bewusst trifft. Denn irgendwann (mit 40 oder 50) sehnt man sich doch danach, vielleicht Abteilungsleiter zu sein anstatt "einfacher" Mitarbeiter - dann aber kann man die Uhr nicht mehr zurückdrehen. Beförderung gibt es dann nicht mehr. Genausowenig kann man die Uhr aber zurückdrehen, wenn man viel arbeitet und mit 40 oder 50 feststellt, dass man nun "alt" ist und einen wesentlichen Teil seiner Lebenszeit mit Arbeit (oder mit Bürositzen) verbracht hat.
Ich glaube, man mujss ein gutes Mittelmaß finden. Die Arbeit, die einen voranbringt, sollte man erledigen - das kann auch mal heißen, dass man länger im Büro sitzt.
Aber nur weil alle lange sitzen, sollte man nicht dableiben, nur weil noch keiner vor einem gegangen ist.
So hast Du Dir später nichts vorzuwerfen.
Wie gesagt, alles leichter gesagt als getan - aber es gibt hier keinen Goldpfad...
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