Kann diese Krise die "Einstellung" unsere Gesellschaft nachhaltig verändern?
Jetzt mal ganz viel Patos hier. Aber ich meine das ernst. Ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber ich sitze grade im home office. Meine Frau (Lehrerin) hat frei und kann sich entsprechend um unseren Sohn (2) kümmern, da die Kita natürlich auch zu ist.
Wie es mir dabei geht? Es ist im Vergleich zum normalen Alltag die absolute Entspannung. Es fühlt sich fast an wie Urlaub. Ich muss nicht mit dem AUto 25 MIn. zur Arbeit. Ich verliere die 1h Wegezeit täglich nicht. Ich sitze um 7 bereits am Schreibtisch zu Hause - arbeite (bis auf wiwi-treff-Zeit) extrem effizienz bis 15 Uhr. Und dann kann ich direkt mit ToDos und Hobbies starten. Ich habe extrem viel mehr vom Tag und kann auch mehr Zeit mit meinem Sohn verbringen.
Gleichzeitig: Wie stressfrei so ein 1-Verdiener-Haushalt mit Kind ist.
Und unser Terminkalender? NOrmalerweise schwanken wir zwischen "Boah, wir brauchen am Wochenende Zeit für uns" und "Wir wollen unsere Freunde sehen". Der Kalender ist meistens sehr voll mit schönen Dingen, aber oft dann auch wieder zu voll, da man viel unterwegs ist, wo man eigentlich Entspannung bräuchte. Jetzt aber natürlich fast alle privaten Termine abgesagt. Kein Yoga, kein Restaurantbesuch, Freunde treils nicht mehr treffen, kein Bouldern, kein Konzertbesuch. Es hat irgendwie was positiv Entschleunigendes im Vergleich zu sonst.
Wisst ihr, was ich meine?! Ist natürlich alles sehr von der Lebensphase abhängig. Als Single wäre es sicher primär langweilig gerade. Als junge Familie aber finde ich es echt wohltuend.
Ich frage mich, ob gerade nicht viele in unserer Gesellschaft wahrnehmen, wie schön das ist, wenn die Tretmühle mal langsamer tritt. Vielelicht ist es dafür ok, nur 1 Auto vor der Tür zu haben und irgendwie ist eventuell ein Sommer ohne Urlaub auch nicht so schlimm. Mehr Zeit, weniger Geld. Rockt voll.
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