Hallo zusammen,
ich bin es wie folgt angegangen:
Ab Mitte März habe ich alle Lehrbriefe/Skripte durchgearbeitet. Dafür morgens vor der Arbeit aufgestanden und von ca. von 6 bis 9 Uhr gelernt. Samstags hab ich dann versucht die ersten 6-Stunden Klausuren zu lösen, was natürlich nur mit Musterlösung geklappt hat und am Anfang 9-10 Stunden pro Klausur gedauert hat (selbst mit Lösung...). Mein Tipp am Anfang mit USt + ErbSt anfangen, die Klausuren sind in 3 Stunden zu schaffen und man hat hier recht schnell kleine Erfolgserlebnisse, ESt ist am Anfang sehr zäh... Sonntag war bei mir immer Ruhetag. Ab Juni war ich dann in Freistellung und hab nur noch Klausuren geschrieben (Hatte bis dahin bis auf ein paar ESt-Lehrbriefe alle durch). Ab Mitte Juli 5-wöchigen-Präsenzexamenskurs gemacht. War für mich sehr gut, um in einer Art Crash-Kurs nochmal die Theorie bei den jeweiligen Schwerpunkten in der Tiefe zu festigen und die Klausurtechnik zu verstehen + anzuwenden. Danach, sprich Mitte August, weiter Klausuren geschrieben, hatte das Ziel eine 6-Stunden-Klausur am Tag zu schreiben, hat auch ganz gut geklappt, an manchen Tagen war aber einfach die Luft raus. Sonntags weiterhin Ruhetag. Anfang September dann einen Intensivklausurenkurs vor Ort gemacht. Das waren 10 sehr schwere und lange Klausuren, aber sehr gut, um das eigene Leistungsniveau einordnen zu können und auch ein Gefühl für die Zeit zu entwickeln. Ab Mitte September dann noch ein paar Klausuren geschrieben, aber dann eher Fokus auf das Wiederholen und "Level-Halten" gelegt. Dazu hab ich mir verschiedene Klausuren/Aufgaben zu einem Themengebiet, bspw. Betriebsaufspaltung, rausgesucht und dann die Lösung angezeichnet, d.h. die Lösung im Kopf durchgegangen, wichtigste Paragraphen/Fundstellen und Berechnungen hingeschrieben, aber nichts mehr ausgeschrieben.
Hab das schriftliche Examen sehr gut bestanden. Man kann das Examen also auch ohne großes Vorwissen und mit einer vergleichsweise "kurzen Vorbereitung" schaffen, dafür muss man dann aber diszipliniert dranbleiben und sich auf das wesentliche fokussieren. Für mich war von Anfang an klar, dass ich das ganze nur mit Kursen angehen will/kann. Skripte waren von Knoll, habe die Kurse bei Knoll gebucht, kann ich nur empfehlen, Klausuren hab ich von Knoll + Endriss geschrieben. Wichtig ist es von Beginn an nur Klausuren auf Examensniveau zu schreiben, alles andere ist mE Zeitverschwendung. Bei den beiden Anbietern ist das auf jeden Fall der Fall. Hab noch ein paar WLW Klausuren geschrieben, die waren auch ganz ok. Viele Klausuren schreiben und sehr gute Klausurentechnik sind mE das Wichtigste für ein gutes Examen.
Für mich wäre eine Vorbereitung von > 1 Jahr nichts gewesen, da ich mich nicht über einen so langen Zeitraum auf einem hohen Niveau hätte motivieren und fokussieren können. Letztlich musst du rausfinden, was für ein Lerntyp du bist und mit welcher Vorbereitung du dich so wohlfühlst, dass du sie bis zum Ende durchziehst. Hängt natürlich auch von der Möglichkeit zur Freistellung und Examensbudget vom AG, Alter bzw. aktueller beruflicher/privaten Situation etc. ab. Es gibt aber auf jeden Fall ganz, ganz viele Wege zum guten Examen!
Bei Fragen gerne melden.
Liebe Grüße
antworten