Zunehmend freizeitlose Karrieristen in Chefetage?
Mich würde mal eure Einschätzung zu einer von mir in letzter Zeit zunehmend festgestellten Entwicklung interessieren. Ich bin seit 2 Jahren in einer kleinen WPG tätig. Bis vor wenigen Jahren waren die Partner allesamt "ganz normale" Berater, die viel gearbeitet haben, aber dennoch Grenzen gesehen haben und auch auf ein privat- sowie Familienleben geachtet haben. Was um 19.00 oder spätestens 20.00 nicht fertig wurde, musste halt am nächsten Tag fertig gemacht werden. hin und wieder war man mal am späten Abend oder für 2 bis 3 Std. am Wochenende da. Kollegen, die länger da arbeiten schwärmen die ganze Zeit davon, wie toll es damals war. Klar, früher war alles besser, sodass solche Aussagen mit Vorsicht zu genießen sind. Aber Fakt ist, dass es fast nie vorkam, dass ein assi am we rein musste oder nach 20.00 noch im Büro saß. Heute ist das absoluter Standard (ohne Ausgleich in Geld oder freizeit).
Heute besteht der Partnernachwuchs überwiegend aus kinderlosen Singles, die kein Maß mehr kennen. Was um 19.00 nicht fertig ist, ist halt um 20.00 fertig, wenn nicht 20.00, dann halt 22.00. Die Grenze für "heute fertig" liegt bei 23.59. Und das regelmäßig. Das gilt auch für die assis, weil die Chefs ja "Futter" bis Ultimo brauchen, da es Zuhause langweilig wäre, weil nichts und niemand da ist. Man kann sich diesem hamsterrad auch nicht entziehen, weil dies mit enormen psycho Konsequenzen einhergeht. Letzter Ausweg Kündigung. Extrem viele mittlerweile freiwillig innerhalb der ersten 6 Monate!! Das gab es vorher nie! Alle sind zumindest bis zum StB Examen geblieben. Aber wie ist das bei anderen WPGs? Ist meine Hoffnung begründet in der "WP branche" noch normale Menschen zu treffen, die es akzeptieren und respektieren, wenn man ein normales Leben haben will? Diese zunehmende "leibeigner mentalität" kotzt mich voll an. Ist diese Mentalität nur bei uns so stark angestiegen oder wird die Branche zunehmend "abnormal"?
antworten