Vertrauensarbeitszeit = unbezahlte Überstunden?
Führt Vertrauensarbeitszeit immer automatisch zu unbezahlten Überstunden? Wer kann aus Erfahrung sprechen?
antwortenFührt Vertrauensarbeitszeit immer automatisch zu unbezahlten Überstunden? Wer kann aus Erfahrung sprechen?
antwortenJa in der Regel schon. Ist immer schlechter als Gleitzeitregelung. Fakt.
Ich kann von mir erzählen. Bin zwar in der Beratung. Das Ganze ist extrem Team und Aufgabenabhängig. Manchmal muss etwas erlädigt werden und dann machen viele locker Mal 1h mehr pro tag.
Auch bei kollegen die eher entspannt sind, kann es immer wieder zu solchen Situationen kommen. Letzendlich hängt es von der Bude ab und von deiner Position. Allerdings ist es bei solche die eher Ihre eigenen Projekte verantworten of der Fall, dass sie dann einfach Mal für einen halben Tag abwesend sind oder mal Homeoffice machen usw...
Aber letzendlich aufjedenfall nicht zu empfehlen. Ich würde locker auf 5k oder sogar mehr Gehalt verzichten um eine Überstundenregelung zu erhalten. Dann ist man einfach auf der sicheren Seite (obwohl ich persönlich jetzt kaum Überstunden mache).
antwortenNein, nicht automatisch. In der Probezeit allerdings schon, später liegt es an einem selbst und an der Unternehmenskultur, wie man das steuert.
antwortenJa, das kann man so sagen.
antwortenJa, was sonst? Sagt einem jeder seriöse Arbeitsrechtler schon vor Beginn der ersten Anstellung. Wenn möglich, niemals Vertrauensarbeitszeit abschließen.
Vertrauensarbeitszeit = Der Arbeitgeber vertraut darauf, dass der AN regelmäßig mehr arbeitet als wofür er entlohnt wird.
antwortenBei uns, ja. Trifft vor allem die ambitionierteren Leute. Aber auch viele andere, bei denen das eher unfreiwillig so ist. Wuerde ich vermeiden, falls du die Wahl hast.
antwortenWeshalb sollte ein Unternehmen eine feste Zahl an Arbeitszeit gegen einen Begriff wie Vertrauensarbeitszeit eintauschen? Sicherlich nicht, um den Mitarbeitern einen Gefallen zu tun und sie um 14 Uhr gehen zu lassen, wenn die Arbeit erledigt ist.
Wenn man das 1-2 Mal macht, bekommt man plötzlich extra Aufgaben, so dass man deutlich länger zu bleiben hat, um diese erledigt zu bekommen.
Wenn möglich vermeiden sowas. Kann man als Arbeitnehmer nur verlieren.
antwortenBei mir ist es nicht so. Ich habe Vertrauensarbeitszeit, das heißt dann aber auch, dass ich kommen und gehen kann wann ich will, im Sommer Mittags mal 2h uns Freibad kann, mal Homeoffice mache, und das alles interessiert keinen, solange mein Job gemacht ist.
Kommt auch immer darauf an, was man mit sich machen lässt und wie die Unternehmenskultur ist.
antwortenDas ist schön ausgedrückt ;)
In der Realität wissen wir aber beide, was die Unternehmenskultur in 99% aller Fälle erwartet, oder? ;)
Lounge Gast schrieb:
antwortenNein, nicht automatisch. In der Probezeit allerdings schon,
später liegt es an einem selbst und an der
Unternehmenskultur, wie man das steuert.
Theorie ist grau, praktisch wirst du Probleme bekommen, wenn due wegen der Überstunden aus Projekten/busy season/.. öfter normale tage frei nimmst oder nur 2h vorbeischaust. Selbst wenn du auf deine alten 38-42h Wochenarbeitszeit kommen solltest, sieht man dich da ganz schnell als Teilzeit-Lowperformer.
Einzige Chance, wenn du anhand von Umsatzzahlen gemonitort wirst und die passen.
antwortendas hat nichts mit der Unternehmenskultur zu tun. Die Unternehmen kennen im Wettbewerb nur eine "Kultur", und zwar die der Profitmaximierung.
Kann sein, dass man - durch Glück - in einer Abteilung gelandet ist, wo der Wind nicht so stark weht. Das hat aber nur mit Glück zu tun und nicht mit "Kultur".
Lounge Gast schrieb:
antwortenBei mir ist es nicht so. Ich habe Vertrauensarbeitszeit, das
heißt dann aber auch, dass ich kommen und gehen kann wann ich
will, im Sommer Mittags mal 2h uns Freibad kann, mal
Homeoffice mache, und das alles interessiert keinen, solange
mein Job gemacht ist.Kommt auch immer darauf an, was man mit sich machen lässt und
wie die Unternehmenskultur ist.
Ja, es gibt Leute die beim Flatratesaufen nur 3 Bier trinken, genug haben und nach Hause gehen. Und so gibt es auch Unternehmen die bei Vertrauensarbeitszeit stets um den Ausgleich bemüht sind. Die Regel sieht aber anders aus. Die Verlockung ist viel zu groß, vorhandene Ressourcen mehr auszulasten anstatt neue einzustellen.
antworten:D eig. lustig, dass man so eine Frage als Neuling stellt. Hätte aber auch von mir kommen können, da man an die gute faire Welt glaubt.
Einige Stichpunkte wurden ja bereits genannt. Profitmaximierung ist nun Mal das Ziel jedes Unternehmens. Unbezahlte Überarbeit führt zu Erhöhung des Profits. Hängt sicherlich von der Kultur ab und Unternehmen müssen auch drauf achten, dass Leute nicht abspringen (was den Profit kleiner macht).
Aber letzendlich, wenn man logisch nachdenkt, die Variablen (Profitmaximierung + Unternehmensziele + Vertrauensarbeitszeit) in ein Topf wirft, gibt es nur eine einzige Schlußfolgerung: Mit Vertrauensarbeitszeit soll unbezahlte Mehrarbeit generiert werden. Immer.
antwortenDa stimme ich zu, Vertrauensarbeitszeit habe ich bisher immer nur da kennengelernt, wo die Arbeit nie in einer 40h Woche zu schaffen war.
antwortenIch hatte auch mal Vertrauensarbeitszeit in einem großen Konzern. Bin selbst teilweise nach 20 Stunden nach Hause gegangen, obwohl ich eigentlich 37 offiziell hatte. Dann kam ein Wirtschaftsumschwung und es wurden Änderungen im ganzen Konzern vorgenommen. Unter anderem gibts jetzt auch Zeiterfassung. Sehr schade. Immerhin war die Fehlquote, z. B. durch Krankheit und Fluktuation extrem niedrig. Immerhin auch ein UN-Vorteil.
antwortenNunja - immer wieder die Konzernerfahrungen. Ich hoffe, Du weißt wenigstens zu schätzen,was Du da hast.
Und übertrage es bitte nicht auf die Leute, die wirklich ranmüssen und im Hamsterrad sitzen.
Lounge Gast schrieb:
antwortenIch hatte auch mal Vertrauensarbeitszeit in einem großen
Konzern. Bin selbst teilweise nach 20 Stunden nach Hause
gegangen, obwohl ich eigentlich 37 offiziell hatte. Dann kam
ein Wirtschaftsumschwung und es wurden Änderungen im ganzen
Konzern vorgenommen. Unter anderem gibts jetzt auch
Zeiterfassung. Sehr schade. Immerhin war die Fehlquote, z. B.
durch Krankheit und Fluktuation extrem niedrig. Immerhin auch
ein UN-Vorteil.
Für drei Viertel der im Führungskräfteverband Chemie VAA vertretenen Fach- und Führungskräfte gilt Vertrauensarbeitszeit, aber nur die Hälfte zieht dieses Arbeitszeitmodell der Zeiterfassung vor. Das zeigt eine aktuelle Umfrage zur Arbeitszeit.
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Ein Aufhebungsvertrag löst einen Arbeitsvertrag auf und beendet das Arbeitsverhältnissen. Im Gegensatz zu einer Kündigung wird das Arbeitsverhältnis von beiden Seiten, also Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichzeitig beendet. Durch Aufhebungsverträge wird der Kündigungsschutz im Arbeitsrecht umgangen. Die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main bietet als Microsoft Word Vorlage zum kostenlosen Download einen Muster-Aufhebungsvertrag an.
Der Arbeitsvertrag regelt die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien. Die schriftliche Ausarbeitung des Arbeitsvertrags hilft Missverständnisse auszuschließen und beugt späteren Streitigkeiten vor.
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Werde ich mit den neuen Aufgaben zurechtkommen? Kann ich mich in das Team integrieren? Vor dem ersten Arbeitstag ist die Aufregung groß – denn nun heißt es, ab ins kalte Wasser und sich behaupten. Die Probezeit ist ideal, sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer, im Unternehmen seinen Platz zu finden oder nicht. Der WiWi-Treff befasst sich im Teil 1 mit relevanten arbeitsrechtlichen Grundlagen und Pflichten die das Thema Probezeit umfassen.
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