Das Freizeitbudget der meisten Menschen ist sehr, sehr gering. Das liegt auch daran, dass Radfahren, Spazieren im Park, mit Freunden treffen oder Fitnessstudio kaum oder nur wenig kostet. Und wenn du 6x pro Woche statt 2x pro Monat ins Gym gehst, kostet es auch nicht mehr. Dein Rad steht eh da, wenn du da jeden dritten Tag eine Tour machst statt 3x pro Sommer, kostet das auch nicht wesentlich mehr.
Die Leute geben für Dinge, die sie nicht brauchen, Geld aus, was sie nicht haben, um Leute zu beeindrucken, welche sie nicht mögen. Wohnen und Auto, dort verschwindet doch das Geld und nicht im Freizeitbudget.
Viele andere Kosten sind dann gleichbleibend oder geringer. Alle Nebenkosten von Strom über GEZ bis zur Müllgebühr sind unverändert. Kosten für Essen tendenziell niedriger, da mehr selbst gekocht wird.
Und damit kommen wir zur Ausgangsthese, dass der Median "nichts" hat. Das liegt wohl daran, dass man auch nicht so viel braucht. Aber ich habe mittlerweile hier im Forum gelernt, dass die BWLer durchaus ein anderer Schlag Mensch sind. Nicht böse gemeint, aber für mich ist eine schöne Zeit eben Zeit mit Freunden und der Familie bei einem Ausflug, im Park, beim Grillen im Garten, einer Radtour oder im Schwimmbad. Das sind alles Aktivitäten, welche selbst mit einem H4-Regelsatz möglich sind. Für die meisten hier ist eine exklusive Penthouse-Wohnung und ein Neuwagen von BMW das höchste Ziel. Sowas erreicht man natürlich nur, wenn man beständig im Hamsterrad bleibt.
Man braucht nicht viel, um zu überleben, aber manche schöne Dinge kosten ziemlich viel Geld. Man muss aber auch seinen Job nicht so sehr verabscheuen, dass man so schnell wir möglich aufhören möchte.
Und da ist es am Ende eine sehr persönliche Entscheidung, worauf man Wert legt. Weswegen der TE ja auch nach Meinungen gefragt hat und nicht nach einer Statistik, ab welchem monatlichen Einkommen man gefälligst zufrieden sein soll.
Wenn jemand Freude an Kunst, Mode, schönen Möbeln oder teuren Lebensmitteln hat, dann ist das eine persönliche Entscheidung. Die musst du nicht teilen, aber die kannst du auch nicht verdammen und sagen, dass Leute das nicht wertschätzen und dafür mehr als durchschnittlich Geld ausgeben sollten.
Wenn ich mich an einem schönen Sommertag mit Freunden in einem Restaurant treffen will, wo wir draußen sitzen, etwas gutes Essen und danach noch zwei Wein und einen Espresso nehmen, dann kostet das etwas, Und das möchte ich mir auch ein paar mal in der Woche leisten können. Und an den anderen Tagen z.B. guten Käse und gutes Brot und nicht die billige Alternative aus dem Supermarkt-Regal.
Umgekehrt hasse ich meinen Job nicht und möchte nicht mein Leben dem Ziel unterordnen, möglichst schnell aufhören zu können. Ich habe auch so mehr als genug Möglichkeiten, in den Park spazieren zu gehen.
Das sind doch alles persönliche Entscheidungen und Vorlieben.
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